Mixa und die Kirche

Bischof Mixa war eine Fehlbesetzung in seinem Amt, das scheint mir unstrittig. Vor einigen Wochen hat er deswegen auf Druck seiner Oberen seinen Rücktritt erklärt, und die Angelegenheit schien zumindest formal bereinigt.


Jetzt aber kommt er zurück und möchte von seinem Rücktritt zurück treten.


Die Idee der Wiederauferstehungen sollte für die Kirche ja eigentlich nicht vollkommen fremd sein. In diesem Fall reagiert sie aber merkwürdig, wie ich finde: Der zuständige Sprecher der Bischofskonferenz äußerte sich (sinngemäß - ich habe nicht mitgeschrieben) folgendermaßen:


"Wir wünschen Herrn Mixa gute Besserung! Die Aufnahme in einer psychiatrischen Klinik war schon ein guter Anfang!"


Nicht dass ich ein Fan von Herrn Mixa wäre. Aber das ist doch eine geradezu unverschämte Individualisierung eines organisationalen Problems. Bei der Kirche ist alles in Ordnung. Leider geraten manchmal ein paar Irre in Führungspositionen.


Ähnlich wie der genannte Sprecher äußerte sich auch der frühere Chef der Deutschlandredaktion von Radio Vatikan, der sagte, Mixa lebe in zwei Welten. Auf die Frage des Morgenmagazinmoderators, ob Mixa schizophren sei, war die Antwort: Ich bin kein Arzt, aber...


Dass Führungskräfte manchmal den Boden unter den Füßen verlieren, ist ja bekannt; und dass loyale Ehefrauen die guten Berater nicht ersetzen können, auch. Aber Bischöfe haben ja nicht mal die...


Aber all das ist kein persönliches Problem des Bischofs x oder y, sondern eines von Hierarchen im Allgemeinen. Und die haben ihre Stellenbeschreibung bzw. deren Handhabung ja oft aus kirchlichen Organisationsmodellen abgeleitet...