Tschernobyl

Heute vor 30 Jahren ist das passiert, was nach der - wissenschaftlich angeblich gut begründeten - Berechnung der Experten extrem unwahrscheinlich war und nur alle Millionen Jahre mal passieren sollte: der GAU, die Kernschmelze eines Atomkraftwerks (inzwischen ja noch einmal passiert, die Millionen oder vielleicht auch nur 100000 Jahre sind eben auch nicht mehr das, was sie früher mal waren).

Wer alt genug ist, wird sich noch an den Tag bzw. die Tage danach erinnern. Wenn ich das richtig im Gedächtnis habe, dann fand damals in Heidelberg auf der Molkenkur eine kleine Tagung mit Paul Watzlawick statt. Ich habe noch ein Foto, wo sich alle fröhlich strahlend (! - ein Begriff, der sich zu der Tageszeit naiverweise allein auf den Gesichtsausdruck der Beteiligten bezog) auf der Terrasse für ein Gruppenbild zusammen gefunden hatten.

Erst am Abend wurde deutlich, was passiert war. Von nun an wurden die Kinder aus dem Sandkasten gezerrt, die Fenster geschlossen gehalten, keine Pilze und kein Wild mehr verzehrt (schon gar nicht aus Polen). Und es begann das Wundern: Warum, zum Beispiel, die radioaktive Wolke an der Grenze zu Frankreich gestoppt haben sollte (eine innenpolitisch begründete Entscheidung, der sich die Wolke offensichtlich nicht verschließen mochte).

Nix war mehr wie vorher.

Bis das alles wieder vergessen wurde... Schließlich schadet ja Radioaktivität in kleinen Dosen ja nicht. Doch die Frage, wie man sie in die kleinen Dosen hineinbekommt, wurde nicht erklärt.