Familienrat – Partizipation in der Hilfeplanung
Das „Family Group Conferencing (FGC)“ bildet in Neuseeland das Herzstück des Kinderschutzes. Dabei vertraut der Gesetzgeber auf die Kompetenz und das Wissen der Familie und ihres sozialen Netzes und darauf, dass sie sich verantwortungsvoll um das Wohl eines Kindes oder Jugendlichen kümmern kann.

Frank Früchtel und Erz
ébet Roth stellen das FGC als ein auch hierzulande empfehlenswertes, wenngleich kulturell ungewohntes Interventionsmodell vor, da es einem erweiterten Rat aus Mitgliedern des familiären sozialen Netzwerkes ein hohes Maß an Lösungsorientierung und -kompetenz zubilligt. Die Autoren können überzeugend darlegen, wie durch den Einsatz eines Familienrats – etwa bei drohender Inobhutnahme von Jugendlichen durch die Behörde – echte Handlungsalternativen entstehen. In Deutschland ist der Familienrat in die Kommentierung zu §36 SGB VIII bereits aufgenommen worden.

Den besonderen Charme des Buches macht aus, dass es Fallbeispiele fast journalistisch präsentiert, während die fachliche Analyse aus einer streng wissenschaftlichen Perspektive erfolgt.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Frank Früchtel, Erzsébet Roth: „Familienrat und inklusive, versammelnde Methoden des Helfens“ - Neuerscheinung