Filmtipp: „Die Wohnschüler“ – Beeindruckendes Plädoyer für mehr Inklusion
Bei Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung werden überdurchschnittlich häufig auch psychische Störungen festgestellt. Das dies nicht zwingend Ausgrenzung und Unselbständigkeit nach sich ziehen muss, zeigt ein schweizer Projekt mit Vorbildcharakter.

Die SRF-Reihe „Reporter“ begleitet in dem Zweiteiler „Die Wohnschüler“ Janine Zobrist und Joël Hofstetter, zwei Jugendliche mit kognitiven Beeinträchtigungen, auf ihrem Weg in ein selbständiges Leben. Beide träumen von einer eigenen Wohnung und mehr Entscheidungsfreiheit. In der Wohnschule der Organisation Pro Infirmis lernen sie Schritt für Schritt die Anforderungen eines selbstorganisierten Alltags kennen. Die Ausbildung dauert je nach Lernfortschritten der Jugendlichen zwei bis drei Jahre. Die Reportage zeigt, wie die beiden an ihren Aufgaben wachsen, mehr Selbstvertrauen und neue Kompetenzen erwerben.

Die Videos belegen auf beeindruckende Weise, welche Entwicklungschancen in einer umfassenden therapeutischen Betreuung und einer an der sozialen Praxis orientierten individuellen Förderung für Jugendliche mit Intelligenzminderung liegen. Der Film ist ein beeindruckendes Plädoyer für mehr Inklusion, die viel zu oft an Kostenargumenten scheitert. (Video Teil eins, Teil zwei)

Carl-Auer-Literaturtipps:
Michael Buscher, Klaus Hennicke: „Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung“
Frank Eger: „Einführung in die lösungsorientierte Soziale Arbeit“