Herr Doktor, was hab ich?
Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient lässt häufig zu wünschen übrig. Das befand bereits der Deutsche Ärztetag im vergangenen Jahr. Was hat sich seither verbessert? Aus Zeitmangel werden immer noch zu viele Gespräche abgekürzt, die wichtig für den Patienten wären. Nicht selten ist das Fachchinesisch der Mediziner der Grund für das Unbehagen von Patienten.

„Die Zeit drängt ja irgendwie immer (…) bei Ärzten, die ihre Patienten nach durchschnittlich 18 bis 23 Sekunden das erste Mal für eine Schnell-schnell-Diagnose unterbrechen“, schrieb Bernhard Pörksen kürzlich in einem Artikel für „Die Zeit“.

Der kostenlose Service „Was hab ich?“ bietet seit mehr als fünf Jahren einen Übersetzerdienst für Patienten an. Die Fachausdrücke der eingesendeten Befunde werden von ehrenamtlich tätigen Medizinstudenten und Ärzten verständlich erklärt. Persönliche Daten auf den Dokumenten kann der Absender schwärzen.  Mediziner, die die Befunde lesen, unterliegen der Schweigepflicht. Das Projekt wird von der Bertelsmann Stiftung unterstützt.

Grundsätzlich gilt: Je besser der Patient auf den Arztbesuch vorbereitet ist, desto weniger Missverständnisse drohen. Wie man das macht, erklärt Lutz Wesel in seinem Buch „Wie sag ich's meinem Doc?“.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Lutz Wesel: „Wie sag ich’s meinem Doc? – Machen Sie das Beste aus Ihrem Arztbesuch
Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun: „Kommunikation als Lebenskunst – Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens