Mit dem Anwalt in die Elternsprechstunde
Fast täglich erreichen uns Meldungen über desolate Zustände an deutschen Schulen. Unter der Überschrift „Mit dem Anwalt zur Elternsprechstunde“ beschreibt der aktuelle Spiegel Fälle von Eltern, die Lehrer und Schulen verklagen. Im Kampf gegen Pädagogen scheinen sie ein ganzes Arsenal juristischer Mittel aufzubieten: Rechtsbehelfe, Beschwerden, Dienstaufsichtsbeschwerden, Strafanzeigen. Einige Eltern bringen sogar ihren Anwalt zur Elternsprechstunde mit.

Von Lehrer wiederum hört man anhaltende Klagen über die wachsende Gewaltbereitschaft von Schülern, über Integrationsprobleme durch den hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund, über unzumutbare Arbeitsbelastungen wegen aktuten Lehrermangels und vieles mehr.

In diesen Kontext scheint der neue „Spickzettel für Lehrer“ mit dem ironisierenden Titel „Die Kunst des unglücklichen Lehrens - Eine Anleitung in neun Schritten“ nicht recht passen zu wollen. Dennoch bietet genau dieser Spickzettel von Detlef Scholz richtige Antworten für Lehrer in akuten Problemsituationen, die nicht auf Veränderungen durch den Dienstherren oder die Schulbehörde warten können.  Detlef Scholz lehrt  systemisches Handwerkszeug: Perspektiven wechseln, Rollen tauschen, andere Sichtweisen annehmen. Scholz geht es um ganz grundlegende Ressourcenaktivierung. Sein „Spickzettel“ will den Blick vom Problem auf die Lösung lenken, vermeintliche Defizite als Lösungsträger bewusst machen, um möglichst viele positive Änderungen im Schulalltag zu bewirken. Diese Leseprobe macht an einem Beispiel deutlich, wie bereits die veränderte Perspektive auf einen Schüler Verhaltensmuster durchbrechen hilft und ins Stocken geratener Kommunikation wiederbeleben kann. 

Carl-Auer-Literaturtipp:
Detlef Scholz: „Die Kunst des unglücklichen Lehrens - Eine Anleitung in neun Schritten“