Spendersexuell

Nach ungewöhnliche Perversionen zu suchen, ist ein altes Hobby unter Sexualforschern seit Krafft-Ebings „Psychopathia sexualis“,. Ähnlich wie Botaniker seltene Pflanzen irgendwo auftreiben, die noch keiner kennt, finden sich auch in der Sexualflora immer wieder neue Sonderbarkeiten, auch ohne daß man danach sucht.


„Spendersexuell“ ist der neueste Fund. So bezeichnet ein 36-jährige Kalifornier seine sexuelle Orientierung, der – ohne je in seinem Leben Sex mit einer Frau gehabt zu haben – 15 Kinder von 15 Frauen hat. Er verschickt sein Sperma online, belegt seine gesunde Lebensführung, seine Abstammung, seine Biographie und will damit die Reinheit seines Ejakulats beweisen(trentdonor.org). Und damit auch der zweifelndste weiß, wie das geht, kann man ihm auf dem Pornokanal XTube bei der Samengewinnung zusehen. Dadurch gilt er als „Porno-Star“, wahrscheinlich der erste bekennend jungfräuliche mit diesem Titel.


Das Ganze macht er kostenlos, und als richtiger Amerikaner verbindet er das mit einer Mission. Er hat ein Jungfräulichkeitsgelübde abgelegt und will seine Gene ungewollt kinderlosen Eltern zur Verfügung stellen, die sich teure Samenbank-Lieferungen nicht leisten können.


„Des muß es alles aa gewwe (das muß es alles auch geben)“ sagt eine großmütige Kurpfälzer Weisheit.  So kann man es auch sehen. Oder als Beispiel dafür, wie ein frauenängstlicher Exhibitionist eine erfolgreiche Selbst-Werbekampagne hinkriegt.