"Wie beim ersten Mal"  - der Paartherapie-Film

In einer wunderbaren Rolle spielt Meryl Streep mit dem grade noch mithaltenden Tommy Lee Jones ein älteres konventionelles Ehepaar. Die notorische Konstellation einer unzufriedenen Frau und eines ignoranten Mannes ist ganz nett dargestellt, obwohl  der Plot des Films banal ist : Von der Unzufriedenheit über die Therapie zum Glück.


Es ist einer der wenigen Therapiefilme, in denen der Therapeut (Steve Carell) nicht als Karikatur erscheint. Trotzdem. Ein Unterschied zwischen US-amerikanischer und europäischer Therapiekultur springt einem ins Auge. X-mal kommt die direktive Intervention  „Ich möchte, dass Sie.....dies und das tun.“ Der Therapeut als ambivalenzfreier Bescheidwisser, der direktiv in ein lebendes System interveniert. Für einen europäischen Therapeuten, der die Qualität des Zweifelns schätzt, schwer auszuhalten. Aber so sind sie, unsere transatlantischen Kollegen.


Das Happy End bleibt unplausibel, weil man nicht recht weiß, was die Ehe von der Erstarrung ins späte Glück gedreht hat. Trotz oder wegen der Therapie.