ADHS

In der New York Times ist ein Artikel erschienen, der sich kritisch mit der Epidemie der Medikamentengabe wegen ADHS in den USA auseinandersetzt:


http://www.nytimes.com/2013/12/15/health/the-selling-of-attention-deficit-disorder.html?hp


Wasser auf meine Mühlen...


Zur Zeit bekommen ca. 3,5 Millionen Kinder in den USA Medikamente wegen dieser windigen Diagnose, die Umsätze der Pharmaindustrie betragen ca. 9 Milliarden Dollar für die entsprechenden Medikamente. Ein Riesengeschäft. Erfolg eines systematischen Marketings der Pharmaindustrie während der letzten 20 Jahre - und m.E. ein Beleg dafür, dass kein Bereich unseres Medizinsystems so korrupt ist wie die Mainstreampsychiatrie (auch als "Biologische Psychiatrie" bekannt).


Es werden Krankheitsbilder erfunden mit windelweichen diagnostischen Kriterien, für die eine lebenslange Medikation empfohlen wird. Dass diese Medikamente nicht nur Sucht erzeugen (für die Hersteller eh das Beste, was passieren kann) und teilweise gravierende Nebenwirkungen haben (riskant für Konsumenten wie Hersteller) wird vor der Öffentlichkeit möglichst geheim gehalten. Psychiater, die sich zu allen möglichen pseudowissenschaftlichen Events an touristisch attraktiven Orten von der Pharmaindustrie einladen lassen, und Wissenschaftler, die ihre Karrieren durch deren Drittmittel finanzieren lassen, haben zur Korrumpierung der Psychiatrie - die ja eh für Missbrauch jeder denkbaren Art (siehe die Behandlung von Dissidenten in der Sowjetunion oder die Euthanasie-Programme in der Nazizeit) empfänglich ist - geführt.


Höchste Zeit, dass hier eine Gegenbewegung organisiert wird...


Die neueste Marketingstrategie ist übrigens ADHS bei Erwachsenen als Krankheitsbild zu etablieren (selbstverständlich mit der Notwendigkeit lebenslanger Medikation)...