Schopenhauer zur GroKo

"Das Leben mischt die Karten und der Mensch spielt sie", so könnte Schopenhauer die Berliner Große Koalition kommentieren, die gestern ihr aktuelles Kartenspiel vorgestellt hat. Man könnte meinen, die Karten liegen offen auf dem Tisch.


Aber heißt das, dass mit offenen Karten gespielt wird?


Nein, heißt es nicht, wie es die ZEIT-Journalistin Elisabeth Niejahr gleich zu Anfang in der Jauchsendung vom Sonntag betont. Es käme auf die Personen an, die in den Rollen stecken. Die würden das Spiel interessant machen.


Jetzt ist es aber nun, dass man sich in ruhigen Zeiten gut, d.h. unauffällig wenn nicht gar gefällig, in eine neue Rolle einfinden kann, so wie der Wolf im Schafspelz. Dieser hat ja nicht nur im Märchen oftmals einen verblüffenden Erfolg. Dies gelingt aber nicht mehr so gut, wenn es mal knistert im Gebälk. Und das wird es in der GroKo in Zukunft gewiss des Öfteren geben.


Dann, wenn es Stress gibt, wird sich zeigen, wie sich die Spreu vom Weizen trennen wird, oder auch wie gut sich der Wolf im Schafspelz verstecken können wird. Und vor allem wird sich zeigen, wie groß tatsächlich das Wolfsrudel in der GroKo ist.