Aktueller Konsum = Zukunftsorientierung

Die Umfagen zeigen, dass die Deutschen im Moment sehr gern und sehr viel konsumieren. Und die Deuter der öffentlichen Meinung wundern sich darüber, weil ja alle von der kommenden Krise reden und der Angstpegel hoch ist/sein müsste.


Aber eigentlich ist es doch nachvollziehbar, wenn viele das Geld, das sie haben, lieber gleich ausgeben, statt für die Zukunft zu sparen. Denn, wenn man dem Geld (=Euro) und dessen Stabilität nicht traut, dann muss man es eben hier und jetzt verpulvern.


In der Superinflation der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts war es so, dass das Geld, das man morgens einnahm, am Abend nur noch die Hälfte wert war. Also musste man es bis Mittag ausgegeben haben, wenn man was davon haben wollte.


In abgemilderter Form findet das heute eben auch statt. Und es ist in vielfacher Hinsicht aus meiner Sicht auch rational. Denn man investiert ja in die Zukunft, wenn man dafür sorgt, dass man in der Zukunft auf einen angenehme Vergangenheit zurückblicken kann. Man investiert in die zukunftige Vergangenheit, wenn man heute konsumiert und sich nicht um die gegenwärtige Zukunft schert.


Und paradoxerweise könnte das den Effekt haben, dass dadurch die vielbeschworene Krise der Wirtschaft gar nicht erst stattfindet. Dann wird man sich vielleicht in der zukünftigen Gegenwart ärgern, dass man in der vergangen Gegenwart nicht für die damals zukünftige Gegenwart gespart hat. Doch hätte man das getan, so hätte man wahrscheinlich Grund sich darüber zu ärgern, dass man in der vergangenen Gegenwart sein Geld nicht verjubelt hat, ohne zu merken, dass dann auch die dann gegenwärtige Gegenwart anders ausgesehen hätte (nämlich so, wie die Prognostiker damals vorhergesagt haben).