Assad

Heute habe ich die Rede des syrischen Präsidenten Assad in BBC-World gesehen/gehört.


Es war interessant - obwohl wenig überraschend -, welche Wirklichkeitskonstruktionen er der (Welt-) Öffentlichkeit anbot, um die Massaker (zuletzt in Houla) zu erklären.


Es waren vom Ausland gesteuerte Terroristen...


Aber, das sollte klar sein, Terroristen sind aus Sicht der jeweils aktuellen Machthaber immer diejenigen, die gewaltsam gegen den Status quo vorgehen. Da Freund-Feind-Schemata stets so verwendet werden müssen, dass man zur Identifikation einlädt, konnten die Terroristen bzw. ihre Wünsche nach Veränderung nicht aus dem Inland stammen, sondern mussten von außen kommen. Damit wird das Geschlachte im eigenen Land und der Landsleute zu einer Art normalem Krieg, nur dass die Feinde eben nicht Uniformen tragen.


Ich habe Zweifel, dass dieses schlichte Weltbild innerhalb Syriens akzeptiert wird (außerhalb eh nicht, außer vielleicht in China und Russland, wo es ja ebenfalls Probleme mit "Terroristen" gibt). Sicher kann der Assad-Clan bzw. das von ihm gesteuerte Militär noch eine Zeit mit Gewalt den Widerstand nieder halten. Aber auf Dauer kann man kein Land gegen die eigenen Bürger regieren.


Es sei denn, eine militärische Einmischung von außen "bestätigt" die Kausal-Zuschreibungen, die Assad heute vorgenommen hat...