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Das Sturmgewehr der Bundeswehr ist speziell für die komplizierten Anforderungen der deutschen Außenpolitik konstruiert worden: Eigentlich ist Deutschland bzw. seine Bevölkerung eher pazifistisch eingestellt. Deswegen ist der Auftrag der Bundeswehr ursprünglich streng defensiv gewesen. Landesverteidigung. Abschreckung. Idealfall hat die Bundeswehr ihre Funktion erfüllt, wenn gar nicht erst geschossen wird. Ein Gewehr, das nicht trifft, ist also kein Problem. Denn wenn geschossen wird, hat die Bundeswehr eh schon ihren Zweck verfehlt.


In den letzten Jahren ist allerdings der Ruf nach Übernahme internationaler Verantwortung immer lauter geworden. Was tun, ohne sich explizit zu verweigern? Zum Beispiel im vorderen Orient bei der Bekämpfung von ISIS?


Antwort: Wir liefern ein Gewehr an die kurdischen Peschmerga, das daneben schießt.


Auf diese Weise werden wir auf der einen Seite aktiv, auf der anderen Seite richten wir keinen Schaden an.