Heynckes, oder die Sehnsucht nach  alten Problemlösungen

Bayern München, so hört man, engagiert erneut Jupp Heynckes als Trainer, nachdem Ancelotti entlassen wurde.


Mir scheint, damit sind die Münchner mal wieder am Puls der Zeit. Denn der Rückgriff auf alte (d.h. gestrige), vermeintlich bewährte Lösungen, um die Probleme von heute zu lösen, erfreut sich ja großer Beliebtheit.


Die Briten sind zu dem Schluss gekommen, dass es ihnen zu Zeiten des Empire besser ging, und haben deshalb den Brexit beschlossen (allerdings bezweifeln Experten, dass dadurch das Empire wieder von den Toten erweckt werden kann - zumal die alten Kolonien wie etwa Indien, Burma usw. weit weniger gute Erinnerungen an die "gute alte Zeit" haben dürften).


Auch in Deutschland ist das Heynckes-Modell, so will ich diese Form von Lösungsidee mal nennen, in gewissen Kreisen sehr populär. So meinen viele Leute, man könne die mit der Globalisierung verbundenen Probleme - vom Export von Arbeitsplätzen bis hin zur Migration - mit dem Rückgriff auf alte, nationalstaatliche Lösungen bewältigen: Grenzen zu, Portemonnaie zu, Fremde raus, Mammi, Pappi und das Kind allein zu Haus...


Albern.


Schaun wir mal, wie die Bayern das hinbekommen. Aber wahrscheinlich stellt Heynckes immer noch die intelligentere Lösung dar als die nostalgische Sehnsucht nach alter nationaler Abgeschottetheit (die es ja früher auch eigentlich nicht gab...).