Soziale Medien und öffentliche Meinungsbildung

Man muss sich wirklich Sorgen um unsere aktuelle Gesellschaftsform machen, da die neuen Medien einen immer größeren Einfluss auf die öffentlichen Meinungsbildung nehmen. Das war bei der US-Präsidentenwahl zu beobachten und es geschah auch bei den Bundestagswahlen.


Wo immer neue Technologien nutzbar werden, sind - das scheint ein Naturgesetz zu sein - kriminelle Elemente oder Leute, deren Lauterkeit mit gutem Grund in Frage gestelt werden kann, an vorderster Front bei der Ausbeutung der mit ihnen verbundenen Möglichkeiten zu finden.


So sind es nicht nur die Putinisten, die ein Heer von Trolls und Bots aktivieren, um den Eindruck zu erwecken, "das Volk" teile ihre Meinung, um so den "Mit-der-Masse-Rennen-Effekt" zu nutzen, sondern auch die rechte Szene - das heißt: all die obskuren Gruppen, die sich um die AfD, Pegida, Identitäre etc. scharen.


Siehe dazu den verlinkten Artikel in der FAZ.


Meine Prognose - ich wiederhole mich hier - ist, dass die Phase der Netzanarchie, in der Wildwest-Methoden politische Entscheidungen massiv beeinflussen, irgendwann in nicht allzu langer Zukunft ein Ende finden wird, weil man zum einen der Kolonisierung der Welt durch US-Technologiekonzerne ein Ende setzen will (bzw. muss), zum anderen weil es auf Dauer nicht akzeptabell ist, dass die Errungenschaften demokratischer Strukturen auf diese Weise zerstört werden. Kurzfristig bin ich zwar pessimistisch, langfristig glaube ich aber, dass es hinriechenden Widerstand gegen diese Entwicklung geben wird, da ja nicht alle Welt in gleicher Weise zur Verblödung neigt...


Quelle: (1)Wie Internet-Trolle die Willensbildung manipulieren - Politik - Süddeutsche.de