Verhandlungslösungen von Konflikten

Um hier langes Rumphilosphieren abzukürzen: Verhandlungslösungen werden erst dann möglich, wenn die beteiligten Konfliktparteien die Idee aufgegeben haben, irgendwann doch noch den Endsieg erlangen zu können. Da dies erfahrungsgemäß erst nach langem Kämpfen so weit ist, dauern Konflikte meist ziemlich lange, ehe sich die Akteure an einen Tisch setzen und miteinander reden. Solange auch nur eine Seite an ihren Sieg glaubt, wird weiter gekämpft (ob in privaten oder anderen Konflikten oder gar Kriegen). Das ist natürlich tragisch (und blöd). Und es führt zu paradoxen Effekten. So dürfte die Einmischung Russlands in Syrien auf Seiten Assads die USA davon überzeugt haben, dass sie ihre Ziel Assad abzusetzen und durch die sogenannten "Gemäßgten" zu ersetzen aufgeben müssen.


Aber das Aufgeben der Idee noch zu siegen reicht manchmal noch nicht, um Konflikte zu beenden. Manche Konflikte werden auch dann fortgesetzt, wenn die Idee im Raum ist, die Niederlage durch Weiterkämpfen verhindern zu können. Das führt dann dazu, dass Konflikte manchmal für längere Zeit ruhen, weil die Partein neue Kraft schöpfen müssen, um dann aber mit alter Energie weiter zu kämpfen.

Wenn die Sorge, am Verhandlungstisch zu verlieren aus dem Weg geschafft ist, erst dann kann sinnvoll verhandelt werden...


Ob das in Syrien der Fall ist?