Krieg der Bilder

Wenn auch nur zwei, es sind die beiden entscheidenden Bilder und Botschaften des Wahlkampfs. Nicht die Inhalte entscheiden offensichtlich.


Die Merkelsche Raute, inzwischen in Berlin in überdimensionierte Form am Hauptbahnhof platziert ist mit der Botschaft verbunden, das es keine Botschaft gibt.


Der Steinbrücksche Stinkefinger hat hingegen nur eine einzige Botschaft. Und lässt keine andere mehr zu. Wenn ja, beachte die hinter Steinbrück verborgene geballte Faust.


Bislang sollten die Wähler auf die Inhalte achten, die Argumente und die sachlichen Notwendigkeiten. Auf einmal Kehrtwende. Nur noch Emotionalität. Nur noch Bildsprache. Nur noch emotionale Symbolik.


Nur noch Bilderkrieg. Entweder "Ich" oder "Wir".


Ein "Ich", das ein "Wir" sein soll, aber nicht ist. Und ein "Wir", das eigentlich nur ein "Ich" ist.


Wo ist da der Unterschied? Wo ist da die Botschaft? Wodurch unterscheiden sich beide denn überhaupt noch?


Politik beschwert sich über die Noch-Nicht-Entschlossenen unter den Wählern. Dies sei die größte Gruppe, die die Wahl entscheidet.


Diesen Wählern solche Bilder vorzuhalten, auf diese Art und Weise verhindert gerade Orientierung, eine Orientierung, die diese Wähler gerade wünschen.


Vielleicht will Politik ja unmündige, orientierungslose, nicht-wählende Wähler?


Sie ist auf dem besten Weg, die Schlacht zu gewinnen.