Hirnforschung - das beste Buch auf dem Markt...

Seit es die bunten Bilder gibt, die versprechen, dass man anderen Menschen beim Denken und Fühlen zuschauen kann, erlebt die Hirnforschung einen Boom. Und in der Öffentlichkeit sieht es so aus, als seien sich die Hirnforscher einig, was aus ihren bunten Bildern zu folgern ist. Liest man die Bücher der vielschreibenden Hirnforscher, so kommt man allerdings zu widersprüchlichen Schlüssen.


Daher ist das jetzt im Carl-Auer-Verlag (kein Zufall!!!) erschienene Buch von Mathias Eckoldt in seiner Bedeutung kaum hoch genug einzuschätzen. Der Autor hat mit den wichtigsten deutschen Hirnforschern Gespräche geführt und ihnen all die kritischen Fragen gestellt, die andere ihnen nicht stellen. Dabei entsteht ein differenziertes Bild von Grenzen und Chancen der Hirnforschung - ganz anders als es sich der durchschnittliche Talkshow-Konsument träumen ließe. Und es wird (was dem einen oder anderen schon klar gewesen sein mag) deutlich, dass die sozialen Erfahrungen die Strukturentwicklung des menschlichen Gehirns bis ins hohe Alter beeinflussen, und nicht umgekehrt, wie uns (z.B.) von der Pharma-Industrie suggeriert wird.


Ein wichtiges Buch - m.E. das beste zur Hirnforschung, das zur Zeit auf dem Markt ist -, das zur Pflichtlektüre in der Oberstufe jeder höheren Schule gemacht werden sollte - von den Ausbildungen systemischer Therapeuten mal ganz abgesehen...