„… dann ist der Wurm nicht Apfel“ - Nachdenken über Heinz von Foerster
Gedanken zur Lektüre des Buches „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“ von Heinz von Foerster, notiert von Prof. Walter Milowiz:

„Als Kind habe ich gelernt, daß Hauptwörter groß geschrieben werden. Und Hauptwörter seien alles, worauf man zeigen könne. Z.B. ein Apfel. Du zeigst auf ihn, und wenn ich es noch nicht kapiere, führst Du meine Hände an seinen Grenzen entlang: Alles, was innerhalb dieser Grenzen liegt, gehört zum Apfel, ist „Apfel“. So, wie mein Bein „Ich“ ist. Auch der Kern ist „Apfel“. Deswegen heißt er Apfelkern. Wenn ich aber im Apfel einen Wurm finde, dann ist der Wurm nicht „Apfel“ (obwohl’s ein Apfelwurm ist!).“

Diese ebenso amüsanten wie plausiblen Grundannahmen teilt Milowiz auf der Website des ASYS, des Arbeitskreises für Systemische Sozialarbeit, Beratung und Supervision ASYS, in Wien mit. Ob ihm der Brückenschlag vom Apfelwurm zur Kybernetik zweiter Ordnung gelingt, können Sie hier überprüfen.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Heinz von Foerster, Bernhard Pörksen: „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners – Gespräche für Skeptiker“
Rolf Arnold: „Seit wann haben Sie das? Grundlinien eines Emotionalen Konstruktivismus“
Bernhard Pörksen: „Die Beobachtung des Beobachters – Eine Erkenntnistheorie der Journalistik“