Gedenken der Opfer des Holocaust
Weltweit wird heute der Opfer des Holocaust gedacht. Die Zahl der Zeitzeugen nimmt stetig ab und wirft - nicht zuletzt unter dem Eindruck erstarkender nationalistischer Bewegungen – Fragen zur Erinnerungskultur und zur Verankerung dieser Jahrhundertkatastrophe im gesellschaftlichen Gedächtnis auf.

Heute wissen wir, wie lange die Verbrechen der Nazizeit über Generationen hinweg in Familien der Nachfahren – Opfer wie Täter – wirksam bleiben. Die Aufarbeitung dieser teilweise tief verschütteten Einflüsse und Verdrängungen auf das Leben der Nachgeborenen leistet einen relevanten Beitrag zur Erinnerungskultur. Oral History kann mit ihrer Hilfe fortgeschrieben werden, selbst wenn die  Stimmen der direkt Beteiligten längst verklungen sind.

Einen solchen authentischen Beitrag gegen das Vergessen leistet das ebenso ungewöhnliche wie  wichtige Buch von Mia Roth „Überleben durch Vergessen – Die jüdische Geliebte, der Retter von der Gestapo und die kleine Zeugin“.  Es sind gerade solche Lebensgeschichten, die ohne anzuklagen, sondern aus dem Bedürfnis heraus, Antworten auf Fragen an die eigene Biografie zu finden, die Reise in die eigene (Familien-)Geschichte  mit offenem Geist beginnen.

Carl-Auer-Literturtipp:
Mia Roth: „Überleben durch Vergessen – Die jüdische Geliebte, der Retter von der Gestapo und die kleine Zeugin“