Präventionsmaßnahmen gegen lebensbedrohliche psychische Krisen
Der Spiegel stellt unter dem Eindruck des Attentats von Las Vegas, bei dem bisher 59 Menschen ums Leben kamen und Hunderte verletzt wurden, ein Erste-Hilfe-Programm für psychisch gefährdete Menschen vor. Unter der Überschrift „Was Menschen in psychischen Krisen hilft wird das Projekt „Mental Health First Aid", kurz MHFA, vorgestellt, das in Australien, den USA, England und 19 weiteren Ländern mittlerweile angeboten wird. 

Ähnlich wie in regulären Erste-Hilfe-Kursen lernen Teilnehmer der MHFA-Kurse von geschulten Referenten etwas über mögliche Notfälle: Woran genau lassen sich Depressionen, Angsterkrankungen, Panikattacken oder Psychosen erkennen? Wie verhalten sich Suchterkrankte oder Suizidgefährdete? Den Initiatoren geht es vor allem darum, bestehende Versorgungslücken bei der Früherkennung von psychischen Störungen zu schließen.

In Deutschland existieren dezentrale und anders organisierte Hilfsangebote schon länger. So bietet zum Beispiel die Stiftung Deutsche Depressionshilfe in Kooperation mit anderen Trägern Schulungen zur Früherkennung von Depression für Lehrer, Pfarrer, Apotheker und Polizisten an.  Gemeinsam ist allen nationalen und internationalen Bemühungen, die dringend nötige Aufklärungsarbeit rund um psychische Störungen und Kisen weiter zu intensivieren, um möglichst bereits im Vorfeld zum Beispiel von Suiziden oder erweiterten Suiziden Präventivmaßnahmen einleiten zu können.

Mit den systemischen Ansätzen zur Intervention bei psychischen Stöungen beschäftigt sich die Carl-Auer-Programmreihe 
„Störungen systemisch behandeln“, herausgegeben von Dr. Hans Lieb und Dr. Wilhelm Rotthaus.

Carl-Auer-Literaturtipps:

Hans Lieb: „Störungsspezifische Systemtherapie – Konzepte und Behandlung“
Gerhard Dieter Ruf: „Depression und Dysthymia“
Rudolf Klein, Gunther Schmidt: „Alkoholabhängigkeit“ – Neuerscheinung!