Magisches Johanniskraut: Studienreise im Tal der Muota
Psychologische Archäologie ist forschende Zuwendung zum Leben, zur Wahrnehmung und zur Weltenschau im Wandel der Zeit. Astrid Habiba Kreszmeier und Hans-Peter Cito Hufenus bieten Studienreisen an besondere Orte, die Natur und Kultur im Wechsel erleben lassen, aber auch Seminare und Vorträge am Rosenhof und ausserhalb.
Vor 12‘000 Jahren ging die letzte Eiszeit zu Ende. Schmelzwasserströme strebten in Bächen den Flüssen zu. Das vorerst noch raue Klima und die zurückweichenden Eismassen bildeten die Lebensgrundlage für Pflanzen, die an lange strenge Winter angepasst waren. Föhren, Wacholder, Eiben, Birken, Erlen, Vogelbeeren, Haselnuss, Heidelbeeren. Zuhinterst im schweizerischen Muotathal befindet sich noch ein Stück Urwald aus jener Zeit. Wegen der vielen Karren und Löcher im Kalkstein blieb der sogenannte Bödmerenwald weitgehend unberührt. Im Frühling des Jahres 2020 stiess man bei archäologischen Grabungen auf 12‘000 Jahre alte, und damit eine der ältesten Spuren menschlicher Präsenz in der Schweiz. Unter einem Felsüberhang oberhalb der Muota fanden sich Steinartefakte, von denen einige aus weit entfernten Gegenden wie Vorarlberg, Napfgebiet und Südschweiz fanden und von einem regen Austausch zeugen.
Besonders interessant ist Nachweis des Gebrauchs von Johanniskraut. Brauchten jene Menschen am Ende der Eiszeit dieses gemütsaufhellende Mittel, um die langen Winternächte freundlicher zu erleben und wir können getrost annehmen, dass es schon damals Heilerinnen gab, die um die heilende Wirkung von Johanniskrautöl bei Hauterkrankungen wussten.
Die Studienreise ist für 8–12 Teilnehmer:innen ausgerichtet, wir reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und wo nötig und hilfreich im Pkw's. Ausstattung für's draussen unterwegs sein, inkl. Schlafsack etc. mitbringen...