Alternativlos

Unwort des Jahres - zu recht.


Dieses Wort ist ja deswegen so unsäglich, weil es suggeriert, eine Entscheidung sei keine Entscheidung. Denn ohne Alternativen gibt es keine Entscheidungen - die Gegebenheit oder Erfindung oder Beobachtung ... von Alternativen ist ein definierendes Merkmal. Wo es keine Alternativen gibt, gibt es keine Entscheidungen.


Und wo nicht entschieden wird, gibt es keine handelnden Akteure, keine Täter, keine Verantwortung, sondern nur Opfer der Umstände, deren Verhalten Resultat einer quasi unvermeidlichen Zwangsläufigkeit ist.


Wer sich als Politiker oder Inhaber einer Rolle, die mit der Kompetenz zu entscheiden verbunden ist, auf Alternativlosigkeit beruft, disqualifiziert sich selbst.


Wir sollten solche Leute sofort aus ihren Ämtern jagen, denn sie wissen offensichtlich nicht, was ihr Job ist (und was sie tun).