de Maizière

Ein Opfer hat die "Flüchtlingskrise" auf jeden Fall schon gefordert: die Reputation von Innenminister Lothar de Maizière.


Er scheint schon seit Wochen vollkommen von der Rolle. Offenbar ist er durch Frau Merkels unerwartete Wandlung auf dem falschen Fuss erwischt worden, denn er hat, wie es scheint, Schwierigkeiten mit deren Flüchtlingspolitik umzugehen. Er steht ja eigentlich seit Jahren für eine harte Linie, die versucht die Flüchtlinge um jeden Preis von deutschem Boden fernzuhalten, indem Deutschland als Fluchtziel möglichst unattraktiv gemacht wird.


Letztes Beispiel: Sein heutiger Vorstoß, die Aufenthaltsgenehmigung für Syrer auf ein Jahr zu begrenzen und den Familiennachzug zu verbieten. Klar, dass es dann nicht mehr so verlockend ist nach Deutschland zu kommen. Aber, dass dies mit den so gern proklamierten christlichen Werten, z.B. der Betrachtung der Familie als eines der höchsten Güter, zu vereinbaren ist, scheint zweifelhaft.


Auf jeden Fall ist von dem vor Jahren noch so selbstbewußt auftretenden Minister nicht viel geblieben. Er eiert rum, wenn er wozu auch immer gefragt wird.


Aber wahrscheinlich ist das alles gar nicht ihm zuzuschreiben, sondern der Konzeptlosigkeit der Flüchtlingspolitik dieser Regierung.