Der Tag der Leserinnen

Liebes Webtagebuch,


mein dritter Tagebuch-Versuch nähert sich heute seinem Ende. Ich habe die Woche genossen, und doch war das Verlässlich-Sein gegenüber dem virtuellen Eintrag etwas anstrengend. Um es einmal offen und ehrlich anzusprechen war es mein Ziel, die Dinge einmal locker zu formulieren und allzu wissenschaftlichen Kauderwelsch zu meiden. Wie Sie, verehrte Leserinnen und Leser wahrscheinlich ohnehin gemerkt haben, war meine Gradwanderung zwischen Philosophie und Posse ein schmaler. Und weil sich’s gemeinsam leichter denkt, möchte ich heute zusammenfassen, was ich durch meine verehrten Posterinnen alles an Gedanken bekommen habe:


Am Montag habe ich von Fritz B. Simon gelernt, dass Vergleiche sicher machen können, vor allem dann, wenn man sich durch den Vergleich auf der besseren Seite wähnt.


Am Dienstag hat mir Reinhard Gypser wieder einmal drastisch vor Augen geführt, wie depremierend sich die Menschheit aufführt und was die Dinosaurier durch ihr Aussterben alles versäumt haben.


Am Mittwoch hat Frau Tina vorgeschlagen, dass ich die Bibel zur Abwechslung einmal mit einer narrativen Brille lesen sollte.


Am Donnerstag habe ich – schon wieder zusammen mit Frau Tina – bemerkt, wie leicht das geschriebene Wort mißinterpretiert werden kann, vor allem dann, wenn der Eindruck entstehen sollte, das systemische Paradigma sei der heilige Gral, der mit Schwertern in die Welt hinaus getragen werden soll.


Am Freitag hat mich – schon wieder Frau Tina (Danke für das Engagement!) – ziemlich ermutigt, meine Ideen weiterhin in die Praxis zu übersetzen.


Am Samstag hat mich Sylvia Taraba aus meiner halbironischen Luzidität aufgeweckt und mich bestärkt, mich sofort mit Grundlagen-Literatur von Luhmann und Spencer-Brown zu beschäftigen.


Jetzt ist Sonntag und ich wünsche allen einen erfüllten, zufriedenen und sonnigen Tag!