Häuser der Hoffnung

Ich gestehe, ich bin sehr skeptisch, was caritative Projekte angeht, vor allem in der Entwicklungshilfe. Der Grund ist, dass meist westliches Denken darüber entscheidet, was gut für die Armen fremder Welten sein soll, und dabei in der Regel bestehende lokale Infrastrukturen kaputt gemacht werden. Sinnvoller wäre hier meistens, für faire Handelsbedingungen zu sorgen, damit die Wirtschaft vor Ort nicht durch den billigen Import europäischer Lebensmittel etc. zerstört wird. Außerdem finanziert man mit seinen Spenden in der Regel riesige bürokratische Apparate, die wenig produktiv sind...


Ich spende also prinzipiell nur, wenn ich die Empfänger und die Projekte persönlich kenne. Eines der Projekte, die m.E. förderungswürdig sind, ist das von Gunthard Weber in Mali ins Leben gerufene Projekt "Häuser der Hoffnung". Es verdient jede denkbare Unterstützung. Mädchen (in einem muslimischen Land) zu einer Ausbildung zu verhelfen... Auf Männer ist ja generell wenig Verlass, deswegen sollte man nirgends auf der Welt Geld für deren Unterstützung spenden. Es sind die Frauen, die für das Überleben ihrer Familien sorgen. Ich war in Bamako, habe mir das Wohnheim - ein Campus - für die Mädchen, Betreuerinnen, Wachpersonal usw. angesehen, und ich fand es bemerkenswert. Da ich Gunthard Weber jetzt bereits ein paar Tage kenne, war die erste Voraussetzung für meine Spendenbereitschaft schon mal gegeben. Dass keine bürokratischer Apparat aufgebaut wurde, konnte ich daran sehen, dass der Gründer des Projektes (G.W.) selbst lange Jahre handgeschrieben die Spendenbescheinigungen verschickte (was mich zunächst ein wenig an der Effizienz des Projektes zweifeln ließ). Auch hätte ich sicher - wenn ich gefragt worden wäre - dem Ganzen keinen solch kitschigen Namen gegeben. Aber mir reicht, dass dies kein kitschiges Projekt ist...


Inzwischen engagieren sich auch die Unternehmen, bei deren Entscheidungen ich mitreden darf (der Carl-Auer-Verlag und Simon, Weber and Friends) bei der Finanzierung der Infrastruktur und vor allem sorgen sie für die Professionalisierung der Verwaltung (obwohl ich da G.W. erst überzeugen musste).


Auf jeden Fall scheint mir dies ein Projekt, für das ich hier gerne um Spenden werbe - es handelt sich ganz ohne Zweifel um gut investiertes Geld.


Nur eine Bitte: Keine Millionen spenden, denn da der Carl-Auer-Verlag die gespendeten Beträge seinerseits verdoppelt, würde das den Verlag in Schwierigkeiten bringen (kleine, natürlich nur...).