Italiens Mezzogiorno, schlechter dran als Griechenland

In der Huffington Post war ein interessanter Artikel zu lesen, in dem die wirtschaftliche Lage Griechenlands mit der des Mezzogiorno (Italiens Süden) verglichen wird. Das Ergebnis: Griechenland geht es relativ gut - d.h. es geht Griechenland schlecht, aber Süditalien ist in einer katastrophalen ökonomischen Verfassung. Das zeigt sich beispielhaft an der Jugendarbeitslosigkeit:


Es arbeitet lediglich ein Junger Erwachsener von vier (26,6% im Alter zwischen 15 und 34 Jahren), in Griechenland sind es 38,1%, in Spanien il 44,6), und nur eine unter fünf Frauen hat einen Job  (20,8%), vier von zehn jungen Leuten ist weder in Arbeit noch in Ausbildung (in Griechenland sind es nur 29,5%, in Spanien 22,4%), und die Zahl derer, die armutsgefährdet sind, beträgt in Sizilien 40%).


Die Lebensqualität in vielen Teilen Europas hat sich in den letzten 20 Jahren rapide verschlechtert - vor allem dort, wo sie vorher schon nicht gut war. Es dürfte kaum zu leugnen sein, dass dies mit einer global zum Leitparadigma gewordenen markfundalistischen (generell Unterschiede verstärkenden) Wirtschaftspolitik zu tun hat, die auf Reagan und Thatcher zurück geht.  Sie hat zu einer weitgehenden Entsolidarisierung geführt, die langfristig auch ökonomisch dumm ist - zumindest volkswirtschaftlich und politisch betrachtet... (Letzteres steht nicht in dem Artikel, sondern ist meine Interpretation).


Quelle: Il Mezzogiorno, la nostra Grecia | Giuseppe Provenzano