Lizenz zum Töten

Gestern Abend gab es auf 3Sat einen Film mit o.g. Titel über die gezielten Tötungen, die vom israelischen Geheimdienst ohne Gerichtsverfahren an Palestinensern (und manchmal an unschuldigen Leuten, die dummerweise die falsche Adresse haben), durchgeführt werden.


Die Amerikaner tun dies mit ihren Drohnen auch, um hier antiisraelischen Vorurteilen gleich etwas entgegen zu setzen.


Ich persönlich halte dies für unzivilisiert, unethisch, und - was unter den aufzuführenden Gründen wahrscheinlich der gravierendste ist - für dumm.


Zum einen produziert man als demokratischer Staat durch solche Aktionen immer wieder performative Widersprüche, d.h. man verliert seine Glaubwürdigkeit und zeigt, dass all die proklamierten Werte nur Makulatur sind (was ein politisch hoher Preis ist). Und zum zweiten gewinnt man durch die Tötung von Einzelnen in der Auseinandersetzung mit dem Gegner nicht viel, weil in solchen Bewegungen der Einzelne - selbst, wenn er als "charismatischer" Führer angesehen werden sollte, nicht so wichtig ist, weil jeder Führer, wenn es um Ideen oder kollektive Interessen geht, austauschbar und ersetzbar ist (und relativ schnell ersetzt wird).


Offenbar ticken die Israelis ähnlich wie die Amis und überschätzen die Bedeutung von Individuen, weil sie kein Konzept der Eigendynamik und Eigenlogik sozialer Systeme und Prozesse haben.


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