Nebenwirkungen

Unter den Neuerscheinungen des Carl-Auer-Verlags ist ein "Kinderbuch" mit dem Titel "Nebenwirkungen", in dem gezeigt wird (und das nicht nur Kindern), dass es problematisch ist, sich die Lösung seiner Probleme von Medikamenten zu erhoffen. Denn wenn man was gegen Haarausfall nimmt, bekommt man rote Augen, und das, was gegen die hilft, verursacht Pickel, und das Mittel gegen Pickel usw. verursacht usw. usw. usw. - bis sich der Zirkel schließt.


Wer seinen lieben Kleinen eine gewisse Skepsis gegen das unkritische Einwerfen von Pillen etc. und ein Bewußtsein für die nicht-intendierten Nebenwirkungen von Handlungen bzw. ihre langfristigen Konsequenzen vermitteln will, ist mit diesem Buch gut bedient.


Natürlich kann es dann passieren, wenn Mama oder Papa beim nächsten Mal ihrem nervenden Kind ein Schlafmittel geben wollen, damit sie selbst in Ruhe fernsehen können, dass der oder die Kleine dann fragt: "Was sind die Nebenwirkungen?"


Fragen von Kindern sind die intendierten (aufklärerischen) Nebenwirkungen der Lektüre dieses Buches in unserer medizinisierten Welt.


Aber auch für Erwachsene, die zuviel Pillen fressen, ist dieses kleine Büchlein sicher ein nettes Geschenk (statt der sonst immer mitgebrachten Familienpackung Tranquilizer)...