Die Angst vor dem Imaginären

Auch diese Angst ist eine Angst, die ernst genommen werden muss, heißt es im SZ-Gastbeitrag des Philosophen Byung-Chul Han (link s.u.).


Angst kennzeichnet in nicht unbedeutendem Masse die heutige Gesellschaft. Sind die Ursachen dieser Ängste nicht (so leicht) greifbar, schaffe der Mensch sich imaginäre Feinde. Tief in ihrem Innern würden sich die Menschen oftmals selbst die Schuld für Dinge geben, für Dinge, die nicht gelingen, die schief laufen oder die im Alltag Probleme bereiten, obwohl vieles eben nicht durch sie selbst verursacht wurde.


Der Mensch ist sich selbst entfremdet, entfremdet von seiner eigenen Entfremdung. Innere Konflikte werden, so Byung-Chul Han nach Außen verlagert, auf "den Anderen", "den Fremden", "das Fremde" um sich unbewusst innerlich zu entlasten. So würde gewissermaßen die Sehnsucht nach einem Feind entstehen.


Gesellschaft, Politik und natürlich jeder Einzelne sind hier gewiß in besonderem Masse gefordert. Der Hinweis auf Fakten, Zahlen und Daten hilft dabei eher weniger.


http://www.sueddeutsche.de/politik/psychologie-von-pegida-sehnsucht-nach-dem-feind-1.2269476