Mit Empathie in fremde Gesichter blicken
Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden, bekannt für seine ungewöhnlichen Ausstellungs- und Veranstaltungskonzepte,  lädt Anfang Oktober 2017 zu einem Kongress zum Thema Empathie im Umgang mit Migranten ein. Die Konferenz unter dem Motto „Das Gesicht des Anderen. Poetik und Politik der Empathie im 21. Jahrhundert“ findet im Rahmen der Sonderausstellung „Das Gesicht. Eine Spurensuche“  statt, die Mitte August 2017 eröffnet wird.

Die Ausstellungsmacher betrachten das Gesicht als die Bühne des Verstehens und der Affekte und in seiner zentralen Rolle für die Bereitschaft zur Empathie. Ausstellung und Kongress beschäftigen sich damit, wie Mitgefühl und Nähe in medial vermittelten Kommunikationsprozessen entstehen können. Die Suche nach Antworten soll zu einem besseren Miteinander in einer globalisierten Migrationsgesellschaft beitragen. Zweifellos hat Empathie viel mit Selbstsicherheit, positiver Erwartungen, positiven Affekten zu tun, während mangelnde Affektkontrolle ein gedeihliches Miteinander massiv beeinträchtigen kann. Grundlage der Empathie ist eben die gute Selbstwahrnehmung. 

In einer Zeit, in der die Fähigkeit zur Empathie zum Kongressthema avancieren kann, setzt Stephen Gilligan auf eine Psychotherapie, die zunächst und vor allem den Mut und die Freiheit zu lieben kultivieren will. Achtsamkeit, Selbstbeziehung, Beziehungsselbst, Selbstbeziehungstherapie, vernachlässigtes Selbst, Mentorschaft, Mitgefühl, Bezogenheit, Zugehörigkeit – das sind die Schlüsselbegriffe, die auf der emotionalen Ebene Klärung erfahren müssen, damit sich in Gesichtern Empathie widerspiegeln kann.

Carl-Auer-Literaturtipp: 
Stephen G. Gilligan: „Liebe dich selbst wie deinen Nächsten – Die Psychotherapie der Selbstbeziehungen“
Carolyn Daitch: „Affektregulation – Hypnotherapeutische Interventionen für überreaktive Klienten“