Krisenunfähigkeit der Wohlstandsmasse - Teil 2

Wachstum? Entwicklung!



Nachdem wir uns im ersten Teil angeschaut haben, was passiert, wenn schon beim Erlernen und Herausarbeiten neuer Unterscheidungen und Begriffe auf halber Strecke aufgegeben wird, wenden wir uns im zweiten Teil eingangs erwähnten Auswirkungen zu, die folgen, wenn mehrdimensional transdiziplinär innovationsbemühte Eliten keine hinreichende Unterstützung finden.


Dafür benötigen wir zwei Begriffe: Wachstum und Entwicklung.


Wachstum


Wachstum bedeutet aus mathematischer Perspektive Zunahme einer Größe oder Zahl. So spricht man von einer Zunahme des Gewichts, der Größe unserer Kinder und im wirtschaftlichen Zusammenhang unter anderem vom „Bruttoinlandsprodukt“.


Der Begriff „Bruttoinlandsprodukt“ ist ein schönes Beispiel dafür, wie vermurkst unser gesamtgesellschaftliches Zusammenleben werden kann, wenn wir es unsystemischen Wirtschaftsbegriffen erlauben, unsere Bedürfnisse nach Gemeinwohlökonomie zu überblenden: Es gibt einen großen Unterschied zwischen gesellschaftlichem Lebensstandard und gesellschaftlicher Lebensqualität. Ein Mensch kann noch so reich sein, ohne Freunde in der Not ist er ein armer Mensch.


Gute Ökonomie ist immer nachhaltig, ist immer gemeinwohlorientiert, hat immer Kundenliquidität im Auge, denkt immer systemisch, oder sie ist keine Ökonomie, sondern schlichtes Raubrittertum. Raubritter haben sich immer gesellschaftlich exkludiert, und eben diese fehlende Einbettung ihres Lebensstandards in gesamtgesellschaftliche Lebensqualität hat zu ihrem Untergang geführt.


So liefert das Bruttoinlandsprodukt wenig nützliche Hinweise über den Zustand gesellschaftlicher Lebensqualität. Es beschäftigt sich nicht mit Lebensumständen in Gesellschaft, sondern mit Produktion von Waren und Dienstleistungen unabhängig davon, ob sie gesellschaftlichen Mehrwert leisten oder eben nicht. So wird heute viel Unnützes produziert und mit Wachstum gerechtfertigt, das uns so richtig in Schwierigkeiten bringt.


Unabhängig davon, ob die Produkte nachhaltig funktionieren oder nicht:


Wachstum interessiert sich nicht für Ressourcenverschwendung. Um den Motor ständigen Wachstums am Laufen zu halten, ist wachstumsorientierte Wirtschaft im Gegenteil daran interessiert, immer mehr bunte und zur Selbstausbeutung motivierende Narrationen für konsumsteigerndes Marketing zu entwickeln. Die Paradoxie an diesem Phänomen, dass menschliche Arbeitskraft dafür eingesetzt wird, nicht nachhaltige Produkte für Konsum und Zeitvertreib herzustellen, für welche dieselben Menschen kaum noch Zeit haben, wertschätzend mit ihnen umzugehen, ist wachstumswirtschaftlich genauso gewollt, wie Menschen, die mit diesen Narrationen ihre eigenen ideologischen Impulse verbinden. So greift wachstumsorientierte Wirtschaft immer tiefer in die intimsten Lebensräume der Menschen ein und zerstört nicht nur langfristig Natur und damit sich selbst, sondern korrumpiert die Zugänge der Menschen zu sich selbst und zu anderen.


An Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaft ist an menschlichen Bedürfnissen orientierte Wirtschaft, die nicht nur existenzielle, sondern auch sicherheitsbezogene und persönliche und gesellschaftliche Weiterentwicklungsinteressen bedient. Aus der Armutsforschung ist bekannt, dass Menschen unter ständigem existenziellen Druck bis zu sieben IQ–Punkte verlieren können – etwas, das für jeden nachvollziehbar ist, der schon einmal über längere Zeit hinweg mit existenziell bedrohlichen Umständen zu tun hatte.


Ist der Kühlschrank voll, die Auswahl groß und es bleibt hinreichend Zeit für Hobbies und Bildung, können sich Menschen schon aufgrund geringerer psychischer Belastung entspannter in Gesellschaft einbringen. Sind aber beide Elternteile täglich acht Stunden berufstätig, und das Geld reicht gerade so fürs Nötigste, und es bleibt auch nach all den Arbeiten, die noch für die Familie anfallen, kaum noch Zeit noch Geld für die Familie, für Hobbies und Bildung übrig, bedeutet das schlussendlich nicht nur individuell, sondern auch gesamtgesellschaftlich steigende Stresslevel, steigende nicht produktive Konflikte und steigende Bildungs– und Innovationsaversion.


Wachstumsorientierte Wohlstandsgesellschaften reflektieren nicht die Bedürfnisse des ganzen Menschen, und wie die Geschichte vieler Länder, hierunter auch Dänemarks und Deutschlands, zeigt, stimmt die Systemzeit dieser Gesellschaften nicht mit der ihrer Krisen überein, sondern hängt dieser um mindestens zwei Generationen hinterher.


Dass wachstumsorientierte Drittwelt– und Schwellenland–Ökonomien global kapitalistisch motiviert/angestoßen regelrecht dazu gezwungen sind, diesen rundum ungesunden Beispielen auch noch zu folgen, in dem die Kinder dort ebenfalls mehr als die Hälfte ihres Tages mit Arbeit statt mit systemischem Lernen und Sozialaktivitäten verbringen, um Beiträge zum Überleben ihrer Familien zu leisten, schafft nicht großartig Hoffnung darauf, die kommenden großen Krisen noch rechtzeitig zu bewältigen. Dabei muss Wirtschaft „nur“ lernen, gute Wirtschaft zu sein, anstatt Ausbeutung.


Wachstumsorientierte Wirtschaft mit den Augen Piagets betrachtet, der davon ausging, an Magie zu glauben, sei Zeichen der kindlichen und nicht der Erwachsenen Psyche, heißt, wachstumsorientierte Wirtschaft als kindlich zu erkennen und das nicht nur, weil ihre naive „Magie“ langfristig nicht funktioniert, sondern auch deshalb, weil Erwachsene Wirklichkeit in gemeinsamer verantwortungsbewusster Orientierung konstruieren (Peyn/Peyn 2017, pers. Gespr.).


Zur Desillusionierung wachstumsorientierter Wirtschaft sei ebenfalls gesagt, dass Wohlstandsgesellschaften unterscheiden lernen müssen zwischen Arbeitslosigkeit mit negativem und Arbeitslosigkeit mit positivem Vorzeichen. Mit anderen Worten: Arbeitslosigkeit kann in Wohlstandsgesellschaften ein erwünschtes Phänomen sein (Peyn/Peyn/Dr. Irmela Nagel, 2018, Argumente für den schrittweisen Um- und Abbau von Harz IV ) – ein Prekariat aber mit mehr als 13 Millionen Menschen wie in Deutschland ist das nicht. Arbeitslosigkeit mit positivem Vorzeichen sollte entspannte Arbeitslosigkeit sein, in der natürlich das Interesse wachsen kann, sich politisch einzubringen, wie das Hannah Arendt vorgeschlagen hat, nicht dieses soziale Verwerfungen mit sich bringende klassengesellschaftliche Prekariat, dessen wirtschaftliche Funktion vor allem darin besteht klimaschädliche Billigprodukte zu konsumieren.


Das Ganze funktioniert wie eine zynische Seltsame Schleife, die das Resultat von Subventionen und Handelsverträgen ist, die in der Vergangenheit aus dem Fokus für kurzsichtige Effizienz– und Wachstumsbestrebungen geschaffen wurden und die dazu geführt haben, dass günstigere Produktionsbedingungen auch zu billigen Produkten führen konnten, während sie heimische Arbeitsplätze abgebaut und in anderen Ländern Selbstversorger zu ausgebeuteten Tagelöhner gemacht haben, die heute nun wiederum am Existenzminimum leben.


Wachstumsorientiertes Wirtschaften muss als zweischneidiges Schwert begriffen werden:


Auf der einen Seite sind da unverkennbar all die angenehmen Aspekte des Lebens im Wohlstand, die auf der anderen Seite auf Kosten jener gewonnen werden, die daran nicht teilhaben.


 


Wachstum


Wohlstand Entspannter Angespannter Armut


 


Entwicklung


Entwicklung sollte als Beschreiben und Bewerten von Kompetenz und Leistung verstanden werden, denn Kompetenz und Leistung finden ohne Beschreiben und Bewerten sozial nicht statt, wie wir umgekehrt lange über Sachen reden können: Solange Beschreibung und Bewertung sich nicht konkret auf Kompetenz und Leistung beziehen, ergibt über „Entwicklung“ zu sprechen, höchstens auf dem Papier Sinn. Entwicklung lässt sich unter anderem daran erkennen, wie Mensch mit dem umgeht das ihm zur Verfügung steht und was er mit dem, was er bereits hat, anzufangen weiß.


So kann man Menschen aus autochthonen Ethnien natürlich unterstellen, sie seien primitiv und ungebildet oder aber anerkennen, dass sie in für uns verhältnismäßig unbequemen Umwelten alle notwendigen Kompetenzen besitzen um aus dem was diese ihnen bieten, alles Notwendige hervorzubringen, ohne dabei ihre Umgebungsökologien so zu zerstören, das nachfolgende Generationen nicht überlebensfähig sein werden – etwas, wovon wir noch viel lernen können, geht es darum, nachhaltige und zukunftsfähige Wohlstandsgesellschaften zu bauen.


Nun davon auszugehen, dass wenn man diesen Menschen mit dem uns bekannten „materiellen Wohlstand“ beginnt zu überhäufen, dies unmittelbar zu seiner Entwicklung beitragen wird, kann nicht nur zu Phänomenen wie dem „Cargo Kult“ führen, sondern auch zu Verlust von brauchbarem und Krisen relevantem Wissen – mehr noch: Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass solche Kulturen daran degenerieren und sogar untergehen können.


Was dieser Verlust bedeuten kann, lässt sich am folgenden Beispiel erklären:


Stellen Sie sich vor, ein von der Sonne ausgehender gewaltiger elektromagnetischer Sturm trifft die westliche Wohlstandsgesellschaft länger als drei Tage. Von jetzt auf gleich ist der Strom weg. Die gewohnten Liefer- und Kühlketten brechen zusammen. Kein Internet, kein Mobilfunk, kein TV und kein Radio. Aufgrund verloren gegangenen krisenrelevanten Wissens würde sich diese Gesellschaft in wenigen Stunden in bürgerkriegsähnlichen Ausnahmezuständen befinden, weil ihre Bürger nie gelernt haben, wie sie in solchen Situationen resilient und konstruktiv kooperativ für die Sozialgemeinschaft arbeiten.


Ganz besonders wichtig wird zu erkennen, dass wachstumsorientierte Gesellschaften Schwierigkeiten damit haben, sozial und nachhaltig entwicklungsorientiert zu denken, wenn wir uns zusätzlich vor Augen führen, dass resilientes konstruktiv–kooperatives sozialgemeinschaftliches Wirken in der Krise noch in Dörfern gehen mag, ganz sicher aber nicht mehr in Megaplexen.


Entwicklung ist unbequeme, harte Arbeit, die an Konflikten reift.


Entwicklung ist ein individueller mentaler Prozess, der nicht für andere übernommen werden kann, der aber sozial eingewickelt als symbiotische Rekursionsform passieren muss, denn Menschen, Unternehmen und Gesellschaft können nicht entwickelt werden: Sie entwickeln sich selbst und nehmen dafür Kooperations- und Konfliktbereitschaft ihrer Bürger zur Anregung. Sie sind diejenigen, welche die Ideen und die Arbeitskraft für Entwicklung von sozial relevanten Gesellschaftsarchitekturen liefern.


Hieraus folgt: Je entwickelter, kompetenter, komplexitätsbewusster und leistungsfreudiger das Individuum, desto entwickelter, kompetenter, komplexitätsbewusster und nachhaltig leistungsfreudiger die Gesellschaften – die dann dazu fähig zu produzieren, was essenziell ist und was Menschen benötigen, ohne dadurch Dritten Schaden zuzufügen.


Um das zu schaffen, wird Konfliktfähigkeit auf hohem Niveau benötigt, wie es nur wirklich freie Bürger und Mitarbeitende schaffen, denen gelingt, ihre eigenen ideologischen und opportunistischen Impulse zu regulieren. Fehlen solche Bürger und Mitarbeitenden, bleiben langfristig als unbequem empfundene Konflikte aus, die überall dort entstehen müssen, wo über Essenzielles nachgedacht werden muss. Kompetenzen werden dann nur noch im Rahmen sich gegenseitig über Mittelmäßigkeit konditionierende Systeme entwickelt.


Solche Systeme erkennen wir daran, dass sie keine Produkte, Dienstleistungen, Politik, Gesetze und wissenschaftlichen Leistungen mehr hervorbringen können, die tatsächlich langfristig gesellschaftlichen Mehrwert haben.


Diese Systeme tragen ochlokratische Tendenzen, die schlussendlich totalitär auslaufen, weil diejenigen, die diese Tendenzen durchbrechen können, gemobbt werden aus Furcht des Einzelnen vor den sozialen Konsequenzen seiner eigenen Größe.


Nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaften allerdings haben diese Furcht nicht. Es ist interessant zu sehen, dass Menschen in Finnland zum Beispiel mit einem Bildungssystem, das Lernfreude fördert, großes Vertrauen in ihre eigene Regierung haben. Das hat damit zu tun, dass die Finnen gemeinschaftlich nicht nur an einer ökonomischen Wachstumsgesellschaft arbeiten, sondern weil ihre systemische Bildung ihnen dabei hilft andere Werte zu integrieren. Menschen, die das Recht, die Zeit, die Bildung und den Wohlstand dafür haben, sich neben der Arbeit noch anderen wichtigen Dingen zu widmen, sind schon allein deswegen weniger misstrauisch, weil sie besser dazu in der Lage sind, ihre Eliten zu beurteilen.


Umgekehrt neigen systemisch schlecht gebildete Menschen mit zu wenig Zeit und sogar fehlendem Recht auf solche Bildung und solchen Wohlstand zu sehr viel mehr Misstrauen ihren Eliten gegenüber, weil sie sich selbst weniger vertrauen können und weil sie dazu neigen Eliten nach oben zu bringen, die ihr Misstrauen auch verdient haben.


Die Krux an den Gesellschaften, die auf diese Weise wuchern, besteht darin, dass sie zunehmend dazu neigen, ausgerechnet diejenigen zu unterdrücken, die ihnen aus diesem Wahnsinn heraushelfen können: die Menschen aus dem neurodiversen Spektrum, die schrulligen Exzentriker und Entwickler, die Universalgelehrten und die Millionen als Autodidakten geborenen Kinder.


Das Muster ist kein neues: Die Geschichte ist voll von Menschen, für welche die Gesellschaft – und leider eben damit auch ihre Mitmenschen – nicht den Mut aufbringen konnte, sie noch Zeit ihres Lebens zu würdigen. Um dazu nur ein paar Namen zu nennen: Tesla und Cantor sind nur zwei davon, und Niels Bohr musste ganze sieben Jahre Klinken putzen und Marketing machen für seine Quantenphysik.


Heute außerordentliche, elitefähige Menschen und Crews zu finden und fördern, ist in Anbetracht der außerordentlichen Herausforderungen, die schon allein mit der Klimakrise kommen, wichtiger denn je: Denn sie finden in solch komplexen Systemen statt, dass wir alles brauchen werden, was Evolution in uns angelegt hat, um diesen Herausforderungen resilient und nachhaltig zu begegnen.


Doch mit zunehmender Standardisierung in Industrie und Bildung als Folge des Fokus auf Effizienz und schnelleres Wachstum gelingt es vielen immer seltener Dinge in Zusammenhängen zu denken – etwas, dass letztlich auch dazu geführt hat, dass den Egozentrismen des genialen Jacque Fresco nichts gesellschaftlich entgegen gebracht wurde, um umgekehrt seine großartigen Ideen zu fördern: Man hat ihn einfach gesellschaftlich darüber isoliert, statt diese Potentiale zu realisieren. Und auch heute noch, fünf Jahre nach seinem Tod gibt es kaum erkennbare Folgeprojekte, weil sich die Nachfolger nicht auf der Sachebene bewegen können und statt dessen weiter auf der Beziehungsebene ideologisieren.


Besonders in der neuen Ära, in die wir durch den Zusammenfall von Algorithmisierung, Digitalisierung, Vernetzung und Globalisierung eingetreten sind (Peyn/Peyn, 2018, Wirklichkeitsemulation), führen fehlende Investitionen an den nötigen Stellen in Bildungsformen weiterhin dazu, dass akute Lösungen unterdrückt werden, die in Anbetracht der kommenden Meta-krisen (Bjorkman Tomas, 2020, Understanding the meta-crisis and metamodernism) genau jetzt relevant sind.


 


Entwicklung


Eliten Unbequemer Bequemer Massen


 


 


Zusammenfassung und Ausblick


Peter Drucker und Russell L. Ackoff (Ackoff Russell L., 1994, The Democratic Corporation) vertraten die Meinung, dass wichtiger sei, die richtigen Dinge zu tun, selbst wenn dies zu Anfang mit mittelfristigem Mehraufwand und kurzfristen Opfern verbunden sei, statt die falschen Dinge vehement zu versuchen richtiger zu tun, von denen wir noch dazu wissen, dass sie immer wieder zu den gleichen systemischen gesellschaftlichen Problemen führen, die langfristig Existenzen zerstören.



In diesem Sinne systemisch gesellschaftlich gedacht, bedeutet das Richtige zu tun: Lösungen für gesellschaftlichen Mehrwert konsequent systemisch multidimensional und aus Zukunftsperspektiven zu erschließen, denn dies nicht zu tun, bedeutet unter anderem Konditionierungen für kurzsichtige kontinuierliche Effizienzverbesserung ungestört ihren Lauf zu lassen, was zur Folge hat: dass nicht nur Perspektive für langfristige gesellschaftliche Entwicklung verloren geht, sondern auch, dass wenn Gesellschaft es Raubrittern ungehindert erlaubt sich an Wohlstandsmasse für ihre Kurzsichtigkeit zu vergehen, Demokratien und Menschenrechte weiter abgebaut werden.


Gesellschaft muss, um Verfall von Demokratien und Menschenrechten entgegenwirken zu können, neue soziale Architekturen für Kooperation schaffen, die den zyklisch wiederkehrenden Problemen präventiv begegnen und die sie darüber hinaus in die Lage versetzt, dass ihre Mitglieder sich unter freiheitsethischer Perspektive emanzipieren können. Deswegen ist Gesellschaft – und weil sie das nicht über ihre bequemen Massen leisten kann – auf Eliten angewiesen, die reduktionistisch und komplex denken können, weil das die beiden Denkfähigkeiten sind, die garantieren, dass globale Gesellschaft in einem zunehmend enger werdenden Entscheidungsspielraum durch Metakrisen, wie sie aus dem Klimawandel emergieren, nicht in katastrophalen Zuständen enden, die selbst Dystopien wie in der Hollywood-Verfilmung „Elysium“ (Blomkamp Neil, 2013) wie einen Kindergeburtstag aussehen lassen.


Es sind Menschen aus dem neurodiversen Spektrum, die schrulligen Exzentriker und Entwickler, die Universalgelehrten und Autodidakten, die Unbequemen und reflektierten Störer, auf deren Produkte und Leistungen Gesellschaft angewiesen ist und die sie jetzt unterstützen lernen muss, weil sie es sind, die garantieren können, dass sich menschliche Kreativität, menschliches Einfühlungsvermögen und menschliches sozial-politisches Bewusstsein entwickeln kann. Und weil sie es sind, die zur höheren Dimensionierung und Differenzierung beitragen, die wenn Gesellschaft es sie schafft zu unterstützen und sie für sich integrativ arbeiten lässt, breitflächig neue Superintelligenz ermöglicht, die für Zivilisation und Gesellschaft überlebenswichtig ist.


Ein Produkt, das meiner Meinung nach an dieser Stellung mit schneller Wirkung global befähigen kann, neue Superintelligenz und Klarheit bereitzustellen, und das zeitgleich Vorrausetzungen liefert, unter denen sich Individuen global systemisch bilden und emanzipieren lernen können und aus der sich dann neue Höchstleistungen für gesellschaftlichen Mehrwert ergeben, ist die von Gitta und Ralf Peyn auf 30-jähriger Forschung basierende FORMWELT. Um solchen Erfolg zu gewährleisten, ist so etwas auf Unterstützungsbereitschaft von Gesellschaftsmitgliedern angewiesen, die sich für konsequent aus Zukunftsperspektive geschaffene, systemisch und multidimensionale Lösungen für gesellschaftlichen Mehrwert und Entwicklung interessieren. Solches Interesse kann nur in Gesellschaften gedeihen, die auf die von mir vorgeschlagene Weise reflektiert.


 


Literatur:


G.Peyn, R.Peyn, Dr. Irmela Nagel, 2018, Argumente für den schrittweisen Um- und Abbau von Harz IV


G.Peyn, R.Peyn, 2017, Unveröffentlichter Artikel, persönliche Vorabeinsicht 2021


G.Peyn, R.Peyn, 2018, Wirklichkeitsemulation – zum Begriff


Ackoff Russell L., New York 1994, The Democratic Corporation


 


Empfehlungen zum Weiterlesen:


1. Wirklichkeitsemulation - Zum Begriff, Gitta Peyn, 2018


2. Wirklichkeitsemulation! (M)ein Weckruf urbi et orbi (Teil 1), Gitta Peyn, 2018


3. Wirklichkeitsemulation! (M)ein Weckruf urbi et orbi (Teil 2), Gitta Peyn, 2018


4. Argumente für den schrittweisen Um- und Abbau von Harz IV, Gitta Peyn, 2018


5. Turning Learning Right Side Up, Russel L Ackoff, Daniel Greenberg, 2008