Bloomsday

Dedalus, komm runter. Frühstück ist fertig.


[...]


Ein Seitenblick auf meinen Hamlet-Hut. Wenn ich nun plötzlich nackt wäre, wie ich hier sitze? Bin's aber nicht. Über die Sande der ganzen Welt, gefolgt vom Flammenschwert der Sonne, dem Westen zu, in Abend-Länder treckend. Sie stapft, schleppt, traint, draggt, transciniert ihre Last. Eine Flut, verwestend, mondgezogen, in ihrem Kielwasser. Fluten, myriadenfach durchinselt, in ihrem Innern, Blut, nicht meines, oinopa ponton, weindunkle See. Siehe des Mondes Magd. Im Schlaf ruft das näßliche Zeichen ihrer Stunde, heißt sie aufstehen. Brautbett, Kindsbett, Bett des Todes, geisterbekerzt. Omnis caro ad te veniet. Er naht, ein Vampir, durch Sturm seine Augen, seine Fledermaussegel überbluten die See, Mund dem Kuß ihres Mundes.


[...]


Mein Taschentuch. Er warf's mir noch zu. Entsinn' mich. Hab' ich's denn nicht aufgehoben?


Seine Hand wühlte vergebens in seinen Taschen. Nein, hab' ich wohl nicht. Also eins kaufen.


Er legte den trockenen Rotz, aus dem Nasenloch gepopelt, auf einen Sims aus Fels, fein säuberlich. Ach was, soll's doch sehen, wer will.


Hinter mir. Vielleicht ist dort wer.


Er wandte das Gesicht über die Schulter, schaute zurück. Gleitend durch die Luft die hohen Spieren eines Dreimasters, die Segel gegeit an den Kreuzhölzern, heimwärts, stromauf, still gleitend, ein schweigendes Schiff.