Humor und Stress (1. Teil)

„Dieser Satz soll einen leeren Raum ausfüllen.“, oder „Schau mal, da hinten läuft ein Umstand, meint der uns….?“ Mit diesen und ähnlichen Blödeleien haben wir während der Schulzeit versucht, die oft tristen Grenzen des Klassenzimmers zu sprengen und es wirkte befreiend, wenn es uns gelang.


Heute kann die Emotionsforschung empirisch nachweisen, dass „ nachhaltige Erheiterung“ (neuer, besonders humorvoller Terminus) Stress reduzieren und Schmerzen lindern kann.

Wir erfahren aber auch, dass Menschen, die Nonsense Karikaturen schätzen, im Durchschnitt intelligenter sind.

Es ist doch beruhigend, wie weit wir offenbar bereits in der Schule unserer Zeit voraus waren?!


Und heute? Forscher aus den USA behaupten, dass Kinder am Tag bis zu 50 mal mehr lachen oder lächeln als Erwachsene. Wer hätte gedacht, dass die Schule so erfolgreich Ernst macht?

Für diese Erkenntnis hätte es zwar keiner Forschung bedurft, es reicht, wenn man unsere Politiker, Fachleute oder Wirtschaftskapitäne hört, sieht oder liest, doch zeigt sie ein enormes Defizit, wenn wir Humor definieren als menschliche Fähigkeit zur wohlwollenden Distanz zu sich und seinen Problemen.


Wir Psychotherapeuten müssen uns da aber auch selbst bei der Nase nehmen, dass wir hierzulande erst seit 10 bis 15 Jahre begonnen haben, Humor in der Beziehungsgestaltung und als Interventionsform weiterzuentwickeln und zu fördern, obwohl bereits A. Adler und später V. Frankl hier ausgezeichnete Pionierarbeit geleistet haben.


Gerade und trotzdem planen wir wieder einen Humorkongress in der Schweiz. Für mich eine gute Gelegenheit, zu erleben, dass Humor auf diese Art auch Stress erzeugen kann!


Leider muss ich hier für heute unterbrechen sonst steigt mein Stresspegel auf ein humorloses Niveau, ich bin – schon wieder - viel zu spät dran.

(Wenn ich mal Zeit habe, werde ich über grundsätzliche Änderungen meines Zeitmanagements nachdenken………..)


Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Abend!


Fortsetzung folgt.


Peter Hain