Humor und Stress (2.Teil)

Unser nächster Humorkongress in Zusammenarbeit mit einer bekannten Reha Klinik wird genau 10 Jahre nach den ersten Kongressen in Basel und Arosa stattfinden.

Da ist es heute schon mal erlaubt, nach 7 Kongressen in der Schweiz und 2 in Deutschland eine Art vorläufige Bilanz zu ziehen. Haben diese Kongresse in den Bereichen Klinik, Therapie, Pflege, Pädagogik oder Management Impulse gesetzt und Spuren hinterlassen? Gibt es relevante Forschungsprojekte, wie sieht’s in der Praxis aus?

Den wohl deutlichsten Unterschied erlebe ich in der Schweiz, wie auch in Deutschland und Österreich in der Akzeptanz des Themas. Erntete ich vor 15 Jahren noch ein mildes Lächeln, wenn ich zusätzlich zu „seriösen“ Themen mal ein Seminar oder einen Vortrag über „Humor in der Therapie“ oder „Humor und Hypnotherapie“ anbot, so erscheint der therapeutische Humor jetzt vielen Fachleuten sogar als selbstverständlich.

Letzten Sonntag wurde ich von SWR 2 zusammen mit der Kuratorin und einem Kunstkritiker ins Studio gebeten. Wir diskutierten Werke, Absichten und Hintergrund einer Ausstellung im Migros Museum in Zürich mit dem Thema „When Humour becomes painfull“. Psychotherapie und Humor, kein Widerspruch.


Noch viel mehr freut es mich aber, wie sich der Humor in Kliniken, Alters – und Pflegeheimen, aber auch in der Schmerztherapie, der Sonderpädagogik und – nicht zuletzt – in der Psychotherapie ausbreitet.

An der nächsten Evolution Conference wird Patch Adams den Vorkongress Workshop und eine Keynote präsentieren, Humor und Therapie auf höchster Ebene.

Ich freue mich schon auf Patch, der 1997 noch bevor er von Hollywood „verfilmt“ wurde bei uns in Basel war, im Gegensatz zur Filmfigur ein einzigartiger, radikaler Clown und Therapeut.


Wenn ich diese Praxiswoche noch einmal Revue passieren lasse, so kann ich mich an keine Therapie- oder Supervisionsstunde erinnern, die - trotz teilweise „schweren“ Themen wie Depression, Angst, Suizid oder chronische Schmerzen – nicht auch von Schmunzeln oder Lächeln und gemeinsam erarbeiteten Perspektivenwechsel geprägt gewesen wäre.


Es hilft nicht nur Klienten sondern tut auch mir ausgesprochen gut und wiegt die Arbeit für die Organisation des nächsten Humorkongresses längst wieder auf, auch wenn der „Programmchef“ diesmal ein Clown ist.

Den Stress den er erzeugt, wird er mit Humor wieder kurieren?!


Einen humorvollen Abend wünscht Ihnen,


Peter Hain