Österreich

Die aktuelle politische Situation in Österreich kann niemanden verwundern, der weiß, dass viele Österreicher Adolf Hitler für einen Deutschen, Ludwig van Beethoven hingegen für einen Österreicher halten. Was den links-grün versifften 68ern der Bundesrepublik vorgeworfen wird, ist, dass sie die Nazi-Vergangenheit ihrer Väter nicht mehr geleugnet, sondern zur Kenntnis genommen und deren Bedingungen - die möglicherweise auch in den Merkmalen der deutschen Leitkultur liegen könnten - reflektiert haben. Das ist - soviel ich weiss - in Österreich nicht oder nicht in dem Maße geschehen. Daher haben nationalistische und extrem rechtsgerichtete Politiker schon lange eine wichtige Rolle in der österreichischen Nachkriegs-Politik (siehe Haider) gespielt.

Jetzt haben diese Leute die Regierung übernommen. Sebastian Kurz hat die ÖVP, wenn nicht zum Anhängsel der FPÖ, so doch in vielen Bereichen zu ihrem Imitat "entwickelt". Und so entwickelt sich nun auch die Politik, wie sich z.B. beim beschlossenen Umgang mit Asylbewerbern zeigt (siehe angehängten Artikel).

Was ich persönlcih aber noch viel bedenklicher finde - und worüber sich heute die italienischen Zeitungen empören (die Regierung ist "sprachlos"), ist das Vorhaben der neuen Regierung, allen Bewohnern Südtirols ladinischer und deutscher Muttersprache die österreichische Staatsangehörigkeit (=Doppelpass) anzubieten. Der "cancelliere-bambino" macht die ethnische Herkunft zum Kriterium der Staatsangehörigkeit und leugnet damit implizit, dass Südtirol seit ca. 100 Jahren zu Italien gehört. Dass die FPÖ eine rassistische Bande ist, ist ja nicht neu. Aber dass nun auch die ehemalige ÖVP sich nicht entblödet, solche Positionen einzunehmen, ist m.E. ziemlich besorgniserregend.

Dieses Angebot der österreichischen Staatsangehörigkeit entspricht ziemlich genau der Vergabe russischer Pässe an die Bewohner der Krim, nur dass die Krim nicht ganz so lange zur Ukraine gehörte wie  Südtirol zu Italien. Der nächste Schritt wäre also eine Volksabsitmmung durchzuführen und heimlich österreichische Soldaten in neutralen Trachten nach Bozen und Umgebung zu schicken (wahrscheinlich ist das ja schon lange geschehen, die Truppenteile getarnt als Schützenvereine).

Die spinnen, die Östrreicher...

Quelle: Österreich: Asylbewerber sollen Geld und Handys abgeben - SPIEGEL ONLINE