Thebartz-van Elst

Wahrscheinlich habe ich den Namen falsch geschrieben. Dass der Bischof von Limburg solch einen schwierigen Namen hat, kann man ihm ja nicht vorwerfen - das hätte jedem passieren können. Und dass er mit den Augen eines verschreckten Rehs im Scheinwerferlicht eines heranrasenden Autos in die Welt blickt, ist verständlich, angesichts des öffentlichen Interesses, dessen er sich zur Zeit erfreut (?).


Offenbar hat er sich als Amtsträger der katholischen Kirche in einer Weise verhalten, die sogar Schafe ihrem Hirten nicht verzeihen. Dass er 1. Klasse fliegt und das leugnet, dass er mal eben ein paar Millionen zu viel für seinen Flughafen - nein, es war irgendein anderes Bauwerk - ausgibt, dass er Protz und Pracht liebt, dass er Angst verbreitet unter seinen Mitarbeitern usw.


Ich behaupte hier mal frech (d.h. ohne wirklich Informationen darüber zu haben), dass er solche Verhaltensweisen nicht erst als Bischof gezeigt hat, sondern schon vorher. Dass dies den Leuten in Rom (Ratzinger und Co.), die ihm zu seinem Amt verholfen haben, vollkommen unbekannt war, scheint mir wenig wahrscheinlich. Klar, wenn man erst mal oben in der Hierarchie ist, dann ist man immer gefährdet irgendwie abzuheben, weil die Gläubigen einem nicht sagen, was sie denken, selbst wenn sie letzlich dran glauben müssen...


Das Problem des Herrn Bischof ist ja eigentlich eines der katholischen Kirche: Wie sind deren Selektionsmuster für Karrieren? Wer hat mit welchen Ansichten und Verhaltensmustern welche Aufstiegschancen (nicht in den Himmel, sondern in der Hierarchie)? Wenn ich mir die meist greisen Herren Kardinäle ansehe, so gibt es sicher immer wieder mal den einen oder anderen, der mir Respekt einflößt, aber die meisten würde ich - wenn ich Papst wäre oder etwas zu sagen hätte - nicht in irgendwelche verantwortungsvollen Ämter hieven.


Wenn man wissen will, welche Werte eine Organisation (und ich nenne die Kirche hier mal - nicht ganz richtig - so) verfolgt, so braucht man nicht auf die verkündeten Worte und Leitbilder, die bunten Heiligenbilder und die Sonntagspredigten zu achten, sondern sich nur anzuschauen, welche Leute in ihr Karriere machen...