Darf Merkel auch Angst haben?

Der frühere Innenminister Otto Schily wird offensichtlich Alters weise. im jüngsten Spiegel Interview spricht er u.a. über die Ängste der Menschen am Beispiel Kriminalität oder Pegida. Oftmals, so Schily, seien die Ängste vor Kriminalität oder anderen möglichen Bedrohungen größer als die tatsächlichen. Man könne die Gefühle der Menschen also nicht einfach zur Seite schieben.


Gefühle seien, so Schily, eben politische Tatsachen.


Gesellschaft und Politik müssten hierauf direkt und ohne Tabuisierung reagieren.


Man stelle sich nun Folgendes vor: unsere Kanzlerin Merkel oder der SPD Chef Gabriel outen sich mit ihren Ängsten vor laufender Kamera auf der kommenden Pressekonferenz, wenn sie z.B. auf die möglichen Folgen der Griechenland-Wahl angesprochen werden. So wie es die Menschen ja ohne Kamera, ohne Pressekonferenz dauernd tun.


Angst als politische Tatsache, gut und schön. Angst als relevantes und kommunikationswürdiges Gefühl eines Politikers, nun, da gibt es gewiss noch so manchen Bedarf an Selbsterfahrung.