autobahnuniversität / Christa Rohde-Dachser - Einführung in die psychoanalytische Krankheitslehre 4

1987 übernahm die große Psychoanalytikerin Christa Rohde-Dachser in Frankfurt/Main den Lehrstuhl von Alexander Mitscherlich, den sie bis zu ihrer Emeritierung im Jahre 2003 bekleidete. In diese Zeit fielen ihre beiden legendären Vorlesungen 1993/94 und 1994/95, die von der Autobahnuniversität dokumentiert wurden. Die Autobahnuniversität sendet im Sommer 2022 seit 31. Juli immer sonntags und donnerstags sukzessive die komplette Vorlesung zur psychoanalytischen Krankheitslehre aus dem Wintersemester 1994/95.


Teil 4 der Vorlesung widmet sich, ausgehend von der in Teil 3 entwickelten psychoanalytischen Konzeptionalisierung der hysterischen Persönlichkeitsstörung, der Frage nach einem spezifischen hysterischen Denkstil. Darüber hinaus befasst sich Christa Rohde-Dachser mit der meist unterschätzten oder gar nicht gestellten oder zugelassenen Frage, warum Hysterie meistens als typisch weibliche Symptomatik charakterisiert sei, im Besonderen wieso solcherart charakterisierte Frauen insbesondere gegenüber männlichen Ärzten und Diagnostikern eine solche Gegenübertragung "herauslocken", die "ihrem eigentlichen Anliegen, in ihren psychischen Beschwerden ernst genommen zu werden, nicht entspricht". Wie wäre es möglich, diesem "hysterischen Machtspiel" zu entkommen, hinein in eine Form des Beziehungsangebots und der Beziehungsgestaltung in Unabhängigkeit von männlich bewertender Wahrnehmung?


Christa Rohde-Dachser (geb. 1937) gehört zu den besonders beeindruckenden und einflussreichen Persönlichkeiten in der Entwicklung psychoanalytischer Theorie, Forschung und Praxis im deutschsprachigen Raum. Allein ihr Ausbildungsweg von Betriebswirtschaftslehre (als Tochter des Logistikunternehmers Thomas Dachser, in dessen Unternehmen sie als erste, gegen erheblichen Widerstand, die Kostenrechnung einführte) über Soziologie und Philosophie bis zur Habilitation in Psychotherapie und Psychoanalyse hat etwas Einzigartiges. Ihr streitbarer Einsatz für die Entwicklung der Psychoanalyse führte u. a. zur Gründung eines eigenen Instituts (Institut für Psychoanalyse der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft in Frankfurt/Main) und einer eigenen Universität (International Psychoanalytic University of Berlin). 1987 übernahm Christa Rohde-Dachser in Frankfurt/Main den Lehrstuhl von Alexander Mitscherlich, den sie bis zu ihrer Emeritierung im Jahre 2003 bekleidete. In diese Zeit fielen die Vorlesungen 1993/94 und 1994/95, die beide von der Autobahnuniversität dokumentiert wurden.


Auch beim Mund-Nasen-Schutz bleiben die Ohren frei! Also: Ob im Auto oder mit oder ohne Maske in der großen weiten Welt: Autobahnuniversität hören! Und Carl-Auer Sounds of Science oder Heidelberger Systemische Interviews. Jeder Stau bringt Sie weiter. Wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen, Carl-Auer Wissen nutzen!