Trump/Grönland

Bekanntermaßen habe ich Donald Trump (und einigen anderen illiberalen Demokraten) ja viel an Anregungen und Ideen zu verdanken (siehe „Anleitung zum Populismus“), deswegen ist es mir ein Anliegen, hier laut und deutlich Stellung für Trump zu beziehen.


Seine Idee Grönland zu kaufen, ist – vor allem in Dänemark – auf Kritik, Ablehung und arrogante Erheiterung bzw. verlegenes Kichern gestoßen. Wen kann es da wundern, dass er den geplanten Staatsbesuch – zu recht gekränkt – absagt.


Gegen die Idee Grönland zu kaufen, ist doch im Prinzip nichts einzuwenden. Mit Immobiliendeals kennt er sich eben aus. Ein Kauf ist schließlich lediglich eine ehrliche und friedliche Business-Transaktion. In früheren Zeiten, als die Welt noch nicht in diesem Maße von Amerikas Geschäftssinn zivilisiert worden war, hat man Krieg geführt, um sich ein Stück Land unter den Namen reissen zu können. Und die USA haben ja schon immer Land gekauft (den halben Kontinent: von Idianern – kostete damals ein Vermögen in Form von Alkoholika, Glasperlen und Gewehren).


Wie gut stehen die USA heute da, wenn man sie mit den Russen vergleicht, die für die Krim gar nichts zu zahlen bereit waren und sich nach klassischer Hausbesetzermanier heimlich und verkleidet eingeschlichen haben. Sie hätten die Krim schließlich auch (zurück-)kaufen können. Dass es manchmal später reut, etwas – wie Russland weiland die Krim an die Ukraine – weggeschenkt zu haben, ist ja bekannt (ich habe mit 6 Jahren mal Briefmarken an den Untermieter meiner Nachbarn verschenkt, was ich bis heute bitter bereue).


Also: Ein höchst ehrenwerter Vorschlag, den Trump da unterbreitet hat. Falls die Dänen dauerhaft uneinsichtig bleiben sollten und weiter nein sagen – kann er ja immer noch Soldaten nach Grönland schicken. Die NATO hält bestimmt still, denn das Territorium bleibt ja auf diese Weise noch sicherer in der NATO, als wenn die Dänen es verteidigen.