Gutes Entscheiden fällt selten vom Himmel.

Es muss entschieden werden. Doch wer kennt das nicht: Die Situation ist komplex, Einflussfaktoren sind nur begrenzt bekannt, diffuse „Nebelschwaden“ wabern durch unsere Köpfe, der Blick zurück hilft kaum, Rechnen funktioniert nicht wirklich. Was also tun, entschieden werden muss trotzdem?


Ergebnissicherheit gibt es nicht. Den Weg zur Entscheidung können wir aber sehr wohl belastbar gestalten.


Ob unsere Entscheidungen – allein oder mit anderen gemeinsam getroffen – richtig sind oder falsch, das können wir in diesem Moment nicht wissen. Was wir jedoch tun können, ist unsere getroffenen Entscheidungen zu hinterfragen und zu überprüfen. Strukturiert und effizient gelingt das mit der Checkliste für gute Entscheidungsprozesse. Sie stellt Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven, regt an zum Nachdenken und zum Verbessern der Entscheidungsprozesse.


Mein Tipp: In der nächsten kniffligen Entscheidungssituation einfach mal ausprobieren. Mich selber hat sie genauso wie viele meiner Kunden schon oft auf neue Wege und Gedanken gebracht.


 


Checkliste für gute Entscheidungsprozesse


Grundsätzliches



  1. Welche Eigeninteressen der Beteiligten gibt es?

  2. Sind wir in unseren Vorschlag verliebt?

  3. Wie sind wir mit Perspektivenvielfalt, sprich unterschiedlichen Risikoeinschätzungen, umgegangen?


Prozessfragen



  1. Welche gleichwertigen Alternativen haben wir ausgeschlossen? Wann und Warum?

  2. Stimmen unsere Analogien?

  3. Würden wir in einem Jahr genauso entscheiden?

  4. Wie verlässlich sind unsere Zahlen und wobei helfen sie uns wirklich, wobei nicht?

  5. Gibt es Übertragungseffekte / Simplifizierungstendenzen (Halo-Effekt)?

  6. Orientieren wir uns zu sehr an früher?


Abschließende Fragen



  1. Ist unser Basisszenario zu optimistisch?

  2. Ist das „Worst-Case“-Szenario schlimm genug?

  3. Sind wir mutig genug – zu vorsichtig – zu veränderungsresistent?


In Anlehnung an D. Kahneman et al., Harvard Business Manager 09/2011