Bundesverdienstkreuz für Gunthard Weber

Die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) setzt, wie der Name schon sagt, besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland voraus. Von Dr. Gunthard Weber kann man in ganz besonderer Weise sagen, dass er sich diese Verdienste erworben hat. Folgerichtig erhielt er am Freitag, 12. Januar 2024, in feierlichem Rahmen im Palatin Kongresszentrum seines Wohnortes Wiesloch aus der Hand des Oberbürgermeisters Dirk Elkemann diese höchste Auszeichnung, die unser Land vergeben kann.


Im Jahr 2004, also vor genau zwanzig Jahren, gründete Gunthard Weber gemeinsam mit seiner Gattin Nele Weber-Jensen und Gleichgesinnten den Verein Häuser der Hoffnung e.V. in Mali. Zentrales Anliegen war und ist, malischen Mädchen eine gute Schulbildung und damit den Grundstock für ein selbstbestimmtes und sicheres Leben zu ermöglichen. Das Projekt hatte Erfolg, wuchs rasch, und immer mehr Unterstützer:innen und Förder:innen erkannten das große Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung und die Chance, menschliche Not wirklich zu wenden.


Im Jahr 2017 entstand ein weiteres, größeres Projekt, eine gGmbH mit dem Namen Centre Agro-Alimentaire Siby (CAAS). Hier handelt es sich um eine berufsbildende Einrichtung für Mädchen und junge Frauen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft im Süden Malis. Sie werden dort, wie es auf der Webseite heißt, „mit Methoden der Bodenverbesserung, modernen, produktiven und nachhaltigen landwirtschaftlichen Anbau- und Produktionstechniken, sowie Verfahren der Lebensmittelverarbeitung und -konservierung vertraut gemacht“. Das Team ist ebenfalls gewachsen. Eine tragende Rolle kommt hier dem Projektkoordinator Dr. Henner Papendieck zu, der unter anderem seine vielfältige Erfahrung als Entwicklungsökonom und als entwicklungspolitischer Gutachter und Berater einbringt.


Henner Papendieck hielt die Laudatio zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes für Gunthard Weber. Viele begleitende Bildaufnahmen von dem Projekt verhalfen zu beeindruckenden Einblicken in die großartigen Entwicklungen und konnten verdeutlichen, warum diese berechtigten Anlass zu echter Hoffnung geben. In seiner anschließenden berührenden Rede dankte Gunthard Weber neben vielen anderen auch der Klaus-Tschira-Stiftung für deren unverzichtbaren Beitrag zum Gelingen seines Herzensprojektes.


In dem von Dr. Barbara Rocksloh-Papendieck gestalteten Band Das andere Mali werden Facetten eines Landes erfahrbar, dessen öffentliches Bild bislang eher durch Berichte über seine Schattenseiten geprägt ist. Auch in diesem Buch wird deutlich, wie Entwicklungszusammenarbeit gelingen kann, wenn sie systemisch gedacht wird.


Wir gratulieren Gunthard Weber von Herzen, auch im Namen aller Gesellschafter und aller Kolleg:innen im Carl-Auer Verlag! Der Carl-Auer Verlag wird, wie in den vergangenen zwanzig Jahren, das Projekt auch in Zukunft fördern und unterstützen.


Matthias Ohler & Elvira Schwebler