Eine Legende wird 100 - Festakt für Paul Watzlawick

Das herzhaft-sonnige Wetter passte perfekt zum Jubilar, und die Geburtstagstorte war auch sehr lecker: Zum 100. Geburtstag von Paul Watzlawick am gestrigen Sonntag hatten die systemischen Psychotherapeut:innen Mag. Julia Biberauer (Grein) und Dr. Christoph Thoma (Amstetten) gemeinsam mit Dr. Andrea Köhler-Ludescher (Wien) und dem Stadtkino Grein a. d. Donau zu einer Jubiläums-Matinée eingeladen, und viele viele kamen.


Der Vorführung des Kinofilms „Anleitung zum Unglücklichsein“ ging eine Einführung von der Watzlawick-Biographin Dr. Köhler-Ludescher voraus. Einfühlsam spannte sie den Lebensbogen ihres Großonkels in einem passenden metaphorischen Kontext für Cineast:innen auf. Watzlawicks bildhaftes Denken, seine konsequente Beachtung des Inhalts- und Beziehungsaspekts jeder Kommunikation und dessen, was er Wirklichkeit 2. Ordnung nannte, eigneten sich gut für den gewählten Sprachraum, in dem die Biographie des Jubilars erzählt wurde. In der Werkschau im Carl-Auer Magazin kann man auch diesem Gedanken weiter folgen.


Im Anschluss an die Filmvorführung teilten die Gäste die extra hergestellte Linzer Torte, knüpften Kontakte und tauschten sich untereinander aus zu Paul Watzlawicks Lebensleistung und immer wieder neu zu entdeckender Aktualität. Das Angebot des Büchertisches – bestens betreut von der Buchhandlung Stöckl (Amstetten) – wurde ausgiebig genutzt. Uns gelang es, ein Foto unseres begehrten Jubiläums-Buches Die Lösung ist immer beste Fehler aufzunehmen, bevor auch die drei letzten vorhandenen Exemplare aus dem Stapel verkauft waren. Andrea Köhler-Ludescher dankte dem Carl-Auer Verlag für die hervorragende Zusammenarbeit, nicht nur bei der Gestaltung des Buches, zu dem sie ein schönes Vorwort geschrieben hat, sondern auch im Rahmen des Carl-Auer Magazins bei der Paul-Watzlawick-Werkschau und im Watzlawick-Brief-Blog. In den Briefen tauschen sich Expert:innen aus zu Watzlawicks besonderer Bedeutung für die Entwicklung eines angemesseneren Verständnisses menschlicher Kommunikation und zu vielen Aspekten systemisch-konstruktivistischer Philosophie.


Ein schönes Highlight des Jubiläumstages kam zum Schluss: Die Organisator:innen stellten die Paul-Watzlawick-Bank vor und übergaben sie der Stadt Grein. Auf diese Weise kann, wer auf der Bank Platz nimmt, aus erhöhter Position am Donauufer über die neue Hochwasserschutzmauer wieder den herrlichen Greiner Donaublick genießen. Spontan wurde die Paul-Watzlawick-Bank denn auch passend die „Meta-Bank“ genannt. Im Radio kann man zwei spannende Beiträge des WDR und des SWR mit Beteiligung unserer Autor:innen Matthias Eckoldt, Andrea Köhler-Ludescher, Fritz B. Simon, Bernhard Pörksen und Paul Watzlawick nachhören. Heute beginnt die ebenso inspirierende vierteilige Reihe im Radiokolleg des ORF unter dem Titel Der optimistische Nihilist Paul Watzlawick.