autobahnuniversität / Martin Busch - Bewegungslernen als Wege zur Rekonstruktion individueller Entwicklungschancen

"Wie gehe ich vor, wenn ich mit jemandem arbeite, und welches Denken steht dahinter?" So die einfach erscheinende Ausgangsfrage Martin Buschs für seinen Kurzvortrag beim 2. Europäischen Kongress für Ericksonsche Hypnose und Psychotherapie nach Milton H. Erickson, der 1995 in München stattfand und von der Autobahnuniversität dokumentiert wurde.
Martin Buschs Ansatz und Arbeitsweise gilt bis heute als eine der wirksamsten in Körper- und Psychotherapie. Zur Hypnotherapie kam er, und hier im Besonderen auf Milton H. Erickson, durch den Feldenkrais-Ansatz. Zentral, so Busch im Vortrag, ist, nicht an etwas festzuhalten, das man glaubt, ein für alle Mal für alle Klientensysteme eingesehen zu haben. Paradigmatisch für die Erickson´sche Haltung ist ja, davon auszugehen, dass jeder Mensch ein Individuum ist.
Die zunächst einleuchtende Idee, von einer körperlichen Problemhaltung zu einer Lösungshaltung zu finden, führe zu der Anforderung, diese" halten" zu sollen. Und wenn das nicht geht? Was tun, wenn Haltungen – auch Lösungshaltungen – Lösungen verhindern?
Die Falle liegt für Busch im Wort "Lösungen". Es biete den Bezug zu dem an, von dem man sich lösen, das man verlassen wolle, und halte dies damit im Bewusstsein. Besser sei, von "Entwicklung" zu sprechen. Probleme haben wir oder kriegen wir dann, wenn wir in einer momentanen Situation keine Alternative wissen zu dem, wie wir in die Probleme hineingeraten sind. Erickson und Feldenkrais hätten verstanden, wie man "in Sackgassen kommt", dann aber keine Lösungen angeboten, sondern gute Alternativenrecherche über kleine bis kleinste Differenzierungsangebote.
Durch zwei Fallbeispiele im zweiten Teil des Vortrags wird dies eindrücklich demonstriert.


Martin Busch studierte Politikwissenschaft, Sportwissenschaft und Psychologie und absolvierte Ausbildungen in Ehe-, Familien-, Lebensberatung, Psychodrama für Kinder und Jugendliche, Klinische Hypnose und Feldenkrais. Er ist der Begründer und Leiter einer therapeutischen Lebensgemeinschaft für Kinder und Jugendliche. Zu den wichtigsten Säulen dieses Projekts gehörte von Beginn an das Zusammenleben mit „Nutz“-Tieren (vom Geflügel bis zu Pferden). Aufbau einer eigenen Praxis und Fortbildungseinrichtung mit dem Schwerpunkt „SELBSTentwicklung“ durch die Integration von Körperarbeit (Feldenkrais) und Hypnotherapie nach Milton H. Erickson. Mit der „Stiftung SELBSTentwicklung“ und der „SELBSTentwicklung gGmbH“ , die an die Stelle des SELBSTentwicklungsHilfe e.V. getreten sind, wurden die strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung dieser Denk- und Handlungsweise geschaffen.



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