„Mein“ Heinz von Förster
Im Rahmen unseres Online-Seminars „Systemtheorie reloaded“ hat Timm Richter mit mir ein Gespräch über Heinz von Förster, seine Konzepte und meine Erinnerungen an ihn geführt. Hintergrund: Mit Heinz und Paul Watzlawick habe ich von 1985 bis 1990 Sommerkurse in Stanford durchgeführt (d.h. Veranstalter war das MRI, Pauls Institut). Das erste dieser Seminare war für mich Inspiration und Anlass im Frühjahr 1986 zusammen mit meinen Heidelberger Kollegen eine Tagung zu organisieren, bei der Heinz mit Niklas Luhmann und Francisco Varela, aber auch mit Praktikern wie Helm Stierlin und anderen über systemtheoretische Modelle und ihre Konsequenzen für das beraterische und therapeutische Handwerk diskutierten (als Buch: „Lebende Systeme“, Suhrkamp Verlag). Danach war Heinz noch oft in Heidelberg und er wurde zu so etwas wie einem idealisierten Großvater der systemischen Szene im deutschsprachigen Raum. Dabei ist anzumerken, dass die - m.E. berechtigte und von ihm auch offensichtlich genossene - Begeisterung für ihn als Person in einem merkwürdigen Kontrast dazu stand und steht, dass seine Theorien und Modelle in der Diskussion der Szene nicht die Relevanz gewonnen haben, die sie verdienen. Die Diskussion erfolgt leider meist auf einem etwas schlichteren Level, obwohl Heinz ein grandioser Erklärer auch komplexer Zusammenhänge war…
In dem Gespräch mit Timm schildere ich nicht nur meine persönlichen Begegnungen mit Heinz, sondern gehe auch auf seine aus meiner Sicht wichtigen Beiträge zur Entwicklung der Systemtheorie ein.
Der Link führt auf die Simon, Weber & Friends Website, wo nicht nur das Gespräch, sondern auch ein paar Fotos von Heinz, seinem Haus in den kalifornischen Hügeln, sowie Fotos von der „Lebende-Systeme“-Tagung zu finden sind (mit Luhmann und Varela). Auch eines der Heftchen, die Heinz zu seinen Seminaren maßschneiderte, ist kopiert, sowie seine Rezension der „Laws of Form“ im „Whole Earth Catalogue“, durch die George Spencer-Brown bekannt wurde.