autobahnuniversität / Gernot Böhme - Natur (5)

Einem Nachtrag zu unterschiedlichen Zeitskalen, die für ein Verständnis evolutionärer Prozesse angesetzt werden können – die aber wenig praktikabel sind – folgt im fünften Teil der Vorlesung der Schwenk zu einem Phänomenverständnis, das Gernot Böhme „sozial konstituierte Natur“ nennt. Diese könne zwar auch noch mit naturwissenschaftlichen Methoden irgendwie bearbeitet werden, aber keinesfalls hinreichend. Naturwissenschaft betrachtet Natur „an sich“ (Naturgegenstände untereinander), nicht Natur „für uns“. Sie orientiert sich an sogenannten „Tatsachen“ – im positivistischen Sinne – und thematisiert Natur nicht unter normativen Gesichtspunkten, bspw. als schön, gut, oder als zweckmäßig.


Natur, die qua Umwelt interessiert - als unser Lebensraum - affiziert uns (besonders, wenn sie als schlecht erfahren wird), und wir erfahren am eigenen Leibe, was wir ihr antun. Hier geht es um „Humane Natur“, die ein menschenwürdiges Leben möglich macht. Leitfragen sind nun: Wie ist das begrifflich zu fassen? Was ist Natur als ökologisches Gefüge?


Mit welchen Mitteln kann das erkannt werden? Welche Wissenschaft muss sich dessen annehmen? Es wird eine Wissenschaft sein, die erst noch gefordert und konstruiert werden muss: Soziale Naturwissenschaft. Von dieser her erscheint allerdings auch das, was „klassische“ Naturwissenschaft betreibt, neu: nämlich ebenso als soziales Konstrukt.



Beim Mund-Nasen-Schutz bleiben die Ohren frei! Also: Ob im Auto oder mit der Maske in der großen weiten Welt: Kopfhörer auf und Autobahnuniversität hören! Jeder Stau bringt Sie weiter. Und, wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen!