autobahnuniversität / Horst Kächele & Roderich Hohage - Das therapeutische Zusammenspiel mißglückt

Erfolg oder Misserfolg von Psychotherapie – wovon hängen sie ab? Was wirkt hinein, wenn Psychotherapien gelingen? Wer bestimmt, was „gelingen“ heißt? Und kann man das alles überhaupt messen? Und wenn ja, woran? Wenn nein, was dann?


Die beiden Psychotherapeuten und Psychoanalytiker Horst Kächele und Roderich Hohage führen ein spannendes und herausforderndes Gespräch darüber, indem sie zu ergründen versuchen, wie und woran therapeutische Prozesse scheitern. Anhand von Fallbeispielen aus ihrer Praxis untersuchen sie, wann und wodurch ein Weg eingeschlagen wurde, der das Zusammenspiel von Patienten und Therapeuten in eine „falsche“ Richtung trieb. Was war beteiligt? Wer machte den „Fehler“? Patient? Therapeut? Oder war es ein Prozess, der von vornherein darauf hinauslief, nicht zum gewünschten Ergebnis führen zu können, dass es dem Patienten oder der Patientin z. B. gelingt, Störungen aufzugeben? Und worin wiederum lag das begründet? Im therapeutischen Verfahren oder Modell, Psychoanalyse oder Verhaltenstherapie? In diesem Zusammenhang wird auch die Metapher vom „therapeutischen Zusammenspiel“ selbst problematisiert und in Frage gestellt. Diese Auseinandersetzung im Rahmen der Lindauer Psychotherapiewochen im Jahre 1995 ist geradezu paradigmatisch aktuell und zeigt, wie unangenehm, aber unverzichtbar Fragen zu Wirkung und Misslingen psychotherapeutischer Prozesse immer waren und bleiben werden.


Das Besondere an diesem von zwei ausgewiesenen Experten und erfahrenen Praktikern geführten Gespräch ist, dass beide keine Scheu haben, auch Irrtümer oder „handwerkliche“ Fehler bei sich selbst zu suchen und dies dennoch in den Kontext spezifischer Therapieverläufe zu stellen, die sichtbar werden lassen, was eine Intervention oder das Beziehungsgeschehen bzw. eine Interaktionssequenz gerade in diesem Fall zum Misslingen beigetragen haben.


Roderich Hage und Horst Kächele haben sich im psychotherapeutischen Feld durch richtungweisende Publikationen, die teils zu Standardwerken wurden, und durch Praxisbeiträge einen Namen gemacht. Besonders Horst Kächele hat immer wieder auf die empirische Beforschung der Wirksamkeit von Psychoanalyse und Psychotherapie gepocht und dabei besonders in der psychoanalytischen Community für Kontroversen gesorgt. Er leitete sechzehn Jahre lang die Forschungsstelle für Psychotherapie FOST des Landes Baden-Württemberg.


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