Links-grün versifft

Das sind alle, die sich für eine humane Flüchtlingspolitik, Menschenrechte, Genderpolitik und Ehe für alle, Homoehe, einsetzen. Ganz offensichtlich ein Schimpfwort für alles, was Rechten nicht passt. Dass man Toleranz üben soll, dass man andere nicht verbal herabsetzt und beleidigt, dass Behörden und Universitäten beginnen, nicht nur politisch korrekt zu kommunizieren, sondern auch gendergerecht ... kurz: die Herrschaft der Gutmenschen.


Die zugrunde liegende These ist, dass im Gefolge der 1968er-Bewegung zuerst die Medien, dann der Kulturbetrieb, die Wissenschaften und schließlich der gesamte öffentliche Raum links-grün geprägt oder dominiert seien. Versifft deutet Verkommenheit und Verfall an, die die Rechten auf ganzer Linie in allen gesellschaftlichen Bereichen ausmachen und beklagen: Dekadenz.


Die Antwort der Rechten ist hier ganz klar: selbst die kulturelle Hegemonie (IfS 2009, S. 100 ff.) gewinnen, die Köpfe erobern (NPD).


Hierbei bezieht sich die Neue Rechte im Gefolge der französischen Nouvelle Droite (Neue Rechte) auf den italienischen marxistischen Theoretiker Antonio Gramsci aus den 1920er-Jahren. Dessen Arbeiten gehören in den Bereich von Metapolitik, was einerseits so etwas wie Staatsphilosophie (IfS 2009, S. 100 ff.) bedeutet, also »über der Politik«, andererseits genau die Phase »vor der Politik« be- schreibt, so wie auch die Phase Vorbürgerkrieg, dies eine neurechte Prägung des Verlegers und Publizisten Götz Kubitschek. Zu Ende gedacht ist also wahre Politik Gewalt, Krieg, Bürgerkrieg.