Sounds of Science / Bruno Hildenbrand – Vom Vorgegebenen zum Aufgegebenen – Genogrammarbeit

Heute zu Gast ist Prof. Bruno Hildenbrand. Er war bis zum Eintritt in den Ruhestand 2015 Professor für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie am Institut für Soziologie der Friedrich Schiller Universität Jena. Bis 2015 war er auch Dozent und Supervisor am Ausbildungsinstitut für systemische Therapie und Beratung in Meilen bei Zürich.


Wir sprechen mit Bruno Hildenbrand über Genogrammarbeit. Er hat viel dazu veröffentlicht und die Entwicklung dieses Ansatzes stark beeinflusst und immer kritisch begleitet.


Wir beginnen unser Gespräch mit den besonderen Unterschieden von Bruno Hildenbrands Ansatz der Arbeit mit Genogrammen, um von dort aus die Dynamik menschlicher Sozialisation und den Spannungsraum von Determination und Autonomie in jeweils spezifischen gesellschaftlichen Verhältnissen zu beleuchten. Für die Genogrammarbeit hat dies wichtige Folgen. Wie nützlich ist hier der Ansatz der Bindungstheorie – oder eben gerade nicht? Und was unterscheidet Systemtheorie und Phänomenologie hinsichtlich ihrer Orientierungsleistung für Beratung und Therapie? – Nicht zuletzt betont Bruno Hildebrand auch die Bedeutung der französischen Tradition in der Unterscheidung von Soziologie und Kultur- bzw. Sozialanthropologie, aktuell hierzu Barbara Couvert in ihrem neuen Buch bei Carl-Auer: Vererbte Geschichte.


Bruno Hildenbrand veröffentlichte im Carl-Auer Verlag:
Einführung in die Genogrammarbeit
Genogrammarbeit für Fortgeschrittene
Unkonventionelle Familien in Beratung und Therapie (zus. mit Dorett Funcke); gemeinsam mit Rosmarie Welter-Enderlin u. a. Herausgeber von Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände, Gefühle und Systeme, Rituale – Vielfalt in Alltag und Therapie; mit Ulrike Borst Herausgeber von Zeit essen Seele auf.