autobahnuniversität / Peter Haerlin - Spiritualität und Psychotherapie

In einer Art Kindersprache, wie Peter Haerlin zu Beginn dieses Vortrags aus den 1990er Jahren bei den Lindauer Psychotherapiewochen sagt, könne Spiritualität oder das, worum es dabei geht, in zwei Sätzen zu je drei Worten gesagt sein: "Alles ist gut". - "Alles ist eins."
Weitere Definitionen seien durch Methoden, Riten o.ä. nicht zu erlangen. Und auch Wirkzusammenhänge von Handeln bzw. Tun oder auch Substanzialität in der Welt zu als spirituell erlebter Erfahrung seien nicht, wie sie zuweilen zu sein scheinen oder vorschnell erklärt werden. Es sind nicht die Substanzen selbst, oder das Beten, die retten oder Bewusstsein anders machen, sondern das, was darum ist und die menschliche Begleitung.
Spiritualität sei der ganz persönliche Sprung in das Tragende Ganze – von welchem inneren Ort aus auch immer – geschehend in der Leere.
Von dort her entwickelt Haerlin seine Überlegungen zum Verhältnis und zu möglichen gegenseitigen Einflüssen von Spiritualität bzw. spiritueller Praxis und Psychotherapie als Gesundungsweg, der von Menschen miteinander begangen wird. Es gebe eigentlich nur einen bedeutenden Gegensatz zwischen Psychotherapie und spiritueller Praxis. Dieser betreffe unbegrenzte (Spiritualität) und begrenzte (Psychotherapie) Zielhorizonte. Und genau damit werde es für beide spannend miteinander.


Dr. Peter Haerlin (1940 - 2018) war Philosoph und Psychoanalytiker, von 1990 - 2008 Lehrbeauftragter und Privatdozent an der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und seit 1993 Lehranalytiker und Supervisor der Süddeutschen Akademie für Psychotherapie. Seit 1977 arbeitete er als Psychotherapeut in freier Praxis. Sein besonderes Interesse galt stets dem besonderen Verhältnis und Zusammenspiel psychologischer und spiritueller Ressourcen für Therapie und Heilung sowie nichtsprachlichen und sprachlichen Methoden zu Bewusstseinsveränderungen, in Gruppen oder bei und mit Einzelnen.



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